Osnabrück/Haltern (epd). Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) übernimmt zum 1. Oktober 2017 vom Bund 23 weitere Flächen des Nationalen Naturerbes. Am Freitag wurde im westfälischen Haltern am See der Vertrag zur Übertragung der Flächen an die DBU Naturerbe GmbH unterzeichnet. Insgesamt wird die Stiftung dann für den Erhalt und die Entwicklung von 70 früher vor allem militärisch genutzten Übungsplätzen mit rund 69.000 Hektar verantwortlich sein, wie sie in Osnabrück mitteilte. «Das Nationale Naturerbe ist eine einzigartige Erfolgsgeschichte», sagte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD). Über die vergangenen zehn Jahre sei es dem Bund gelungen, rund
156.000 Hektar dauerhaft für den Naturschutz zu sichern.
Auf den übertragenen Naturerbeflächen sollen offene Lebensräume mit seltenen Tier- und Pflanzenarten bewahrt, Wälder möglichst ohne menschlichen Eingriff ihrer natürlichen Entwicklung überlassen und Feuchtgebiete sowie Gewässer ökologisch aufgewertet oder erhalten werden, hieß es. Auf den Flächen gebe es urwüchsig wirkende Landschaften, die in Deutschland ihresgleichen suchten, sagte der Generalsekretär der Stiftung, Heinrich Bottermann. Damit leiste die DBU-Tochter einen Beitrag, um die Ziele der «Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt» zu erreichen. Darin formuliere der Bund unter anderem das Ziel, fünf Prozent der deutschen Waldfläche bis 2020 einer natürlichen Entwicklung zu überlassen.
Nach 2008 und 2013 werden damit zum dritten Mal Flächen an die DBU übergeben. 19 der 23 jetzt übertragenen Liegenschaften liegen in Westdeutschland, darunter fünf in Niedersachsen und zehn in Nordrhein-Westfalen. Bislang lagen die meisten von der Stiftung betreuten Flächen in den neuen Bundesländern.
Im aktuellen Rahmenvertrag ist für drei Flächen und für eine begrenzte Zeit allerdings noch ein weiterer militärischer Übungsbetrieb festgeschrieben. Dies ist bei den Übungsplätzen Schwanewede in Niedersachsen, Dudenhofen in Rheinland-Pfalz und Paderborn-Lieth in Nordrhein-Westfalen der Fall.