Osnabrück (epd). Die Bundesländer schließen Probebohrungen in Deutschland zur Erforschung der Gefahren durch unkonventionelles Fracking aus. Sie begründeten ihre Entscheidung einer Umfrage der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Sonnabend) zufolge mit fehlenden Vorkommen oder lehnten die umstrittene Technologie generell ab. In Deutschland sind am Sonnabend neue Regelungen zum Fracking in Kraft getreten.
Den neuen Richtlinien zufolge bleibt die konventionelle Variante unter strengeren Auflagen als bisher erlaubt. Das sogenannte unkonventionelle Fracking, etwa zur Förderung von Erdgas in Schiefer-, Ton- oder Mergel-, oder Kohleflözgestein oberhalb von 3.000 Metern Tiefe, wird verboten. Die Regelung sieht allerdings vier Probebohrungen zu Forschungszwecken vor, denen das jeweilige Bundesland zustimmen muss. Laut Zeitungsbericht schließen die Länder diese aber aus.
Ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums in Niedersachsen sagte, die Landesregierung lehne Fracking in unkonventionellen Lagerstätten auch zu Forschungszwecken ab. Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) habe die zuständige Bergbaubehörde angewiesen, keine entsprechenden Genehmigungen zu erteilen. Auch Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein, Bremen, Hamburg, Thüringen, Hessen, Baden-Württemberg und Bayern wollen grundsätzlich keine Probebohrungen genehmigen. Der Rest verwies auf fehlende Vorkommen zur Schiefergasförderung.
Allein Mecklenburg-Vorpommern habe sich zurückhaltender geäußert, hieß es. Die Regierung sehe die Technologie zwar grundsätzlich skeptisch, noch gebe es allerdings keine Position zu Probebohrungen, sagte eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums. Untersuchungen hätten aber ergeben, dass die Förderung von Schiefergas in Mecklenburg-Vorpommern nicht wirtschaftlich sei.
Beim Fracking wird ein Gemisch aus Wasser, Sand und Chemikalien unter hohem Druck in den Boden gepresst. Auf diese Weise kann Gestein aufgespalten und darin enthaltenes Erdgas gefördert werden. Beim konventionellem Fracking in tieferen Gesteinsschichten wird weniger Flüssigkeit benötigt, da das sogenannte Tight-Gas meist von selbst entweichen kann.