Seit Anfang Mai besetzt Andrea Feyen die Stelle der Beauftragten für Umwelt, Klimaschutz und Energie der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg. Feyen (52) war seit Dezember 2014 Klimaschutzmanagerin der oldenburgischen Kirche. In ihrer neuen Aufgabe möchte sie die Debatte auf unseren ressourcenverbrauchenden Lebensstil lenken und die Umsetzung konkreter Handlungsmöglichkeiten in den Vordergrund stellen.
Dabei gibt es bereits etliche gute Beispiele für schöpfungsorientiertes Handeln. Beispielhaft genannt seien die Kirchengemeinden und Einrichtungen, die ein Umweltmanagementsystem eingeführt haben oder Kitas, die mit Projekten wie den „EnergiesparKids“ oder in eigenen kleinen Gärten, den Kindern unsere Verantwortung für die Schöpfung begreiflich machen. „Diese Aktivitäten sollten in der heutigen Zeit aber keine Einzelbeispiele bleiben. Der Klimawandel schreitet voran, die Artenvielfalt geht dramatisch zurück, Trinkwasser wird in vielen Erdregionen knapp und bei uns vielfach verunreinigt. All diese globalen Probleme, die wir mit unserem Lebensstil, auch in der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg mitverursachen, müssen als eines der Kernthemen der Kirche wahrgenommen werden,“ fordert Feyen. Dabei darf es nicht allein um technische Lösungen gehen, sondern vor allem um die Frage: Was genau brauchen wir wirklich? Vor diesem Hintergrund wird auch die Fortschreibung des Integrierten Klimaschutzkonzeptes ein wichtiger Baustein der Arbeit der Umweltbeauftragten sein.
Andrea Feyen ist Nachfolgerin von Kristine Ambrosy-Schütze, die im März 2015 in das Amt für regionale Landesentwicklung Weser-Ems in Oldenburg gewechselt war.
Im Mai 2012 hatte die Synode der oldenburgischen Kirche ein Integriertes Klimaschutzkonzept beschlossen. Das 78-seitige Konzept beinhaltet Vorschläge für die Minderung des CO2-Ausstoßes durch erhöhte Energieeffizienz von Gebäuden, Verringerung der individuellen motorisierten Mobilität und öko-faire Beschaffung. Es enthält aber auch Vorschläge zum Beispiel zur Motivation von Mitarbeitenden.
Die Diplom-Agraringenieurin kommt aus Neuenburg, hat sich zu den Themen Umwelt, Energie und Nachhaltigkeit weitergebildet und kennt durch ehrenamtliche Tätigkeit die Strukturen der Kirchengemeinden gut. Wichtig sei es, ehrenamtliches Engagement zu bestärken, zu fördern und vor allem wertzuschätzen, sagte sie. Als persönliche Herausforderung sieht sie die Frage der Balance zwischen individueller Mobilität und Bewahrung der Schöpfung.