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Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs, hat in ihrer Botschaft zum Jahreswechsel vor Überforderung in Krisenzeiten gewarnt. Sie erinnerte an den Zauber des Neuanfangs.

Hannover (epd). Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs, hat zum Jahreswechsel zu Mut und Zuversicht aufgerufen. Trotz zahlreicher Kriege auf dieser Welt, gesellschaftlicher Polarisierungen in Deutschland und persönlicher Sorgen gebe es überall Zeichen von Mitmenschlichkeit und Hoffnung, erklärte die Hamburger Bischöfin am Dienstag. Alles Leben sei eingebettet zwischen einem guten Anfang und einem guten Ende. Deshalb dürfe man hoffnungsvoll auf das neue Jahr 2026 blicken.

Hoffnung entstehe dort, wo Menschen dem Schlechtreden widersprechen und Verantwortung übernehmen, im Alltag ebenso wie im gesellschaftlichen Miteinander, fügte die Bischöfin hinzu. Wer mit diesem Blick ins neue Jahr gehe, könne Zuversicht gewinnen, ohne die Herausforderungen der Gegenwart zu verharmlosen: «Nehmen wir also das neue Jahr 2026 mit offenen Armen in Empfang, gehen nicht direkt zur Tagesordnung über, sondern halten fest an dem Zauber, der allem Neuen innewohnt, und geben dem guten Ende eine Chance.»

«Gott steht uns zur Seite!»
Orientierung gebe die biblische Jahreslosung für 2026, erklärte Fehrs. Die Worte «Siehe, ich mache alles neu» (Offenbarung 21,5) seien eine Einladung, die Perspektive der Zuversicht zu schärfen. «Gottes Zusage an uns Menschen ist uralt. Sie steht im letzten Buch der Bibel und meint: Schau dich um, ändere deinen Blick, denn die Spuren des Guten sind doch längst in den Ritzen der Welt zu sehen!» Zugleich könne die Jahreslosung entlasten. «Unsere Kräfte sind endlich. Deshalb heißt es: Ich, Gott, mache alles neu. Wir Menschen müssen nicht alles schaffen. Gott steht uns zur Seite!»

Diese Zusage bewahre vor Dauerstress und Überforderung. Gefragt seien stattdessen besonnene Gelassenheit, Aufmerksamkeit füreinander und der Mut, dem Guten Raum zu geben, gab Fehrs den Menschen mit auf den Weg. Gott habe die Welt als einen friedlichen Ort «mit liebesfähigen und klugen Menschen geschaffen». Weil es diesen guten Anfang gibt, könne es auch ein gutes Ende geben.

Info
Bischöfin Fehrs predigt am Neujahrstag, 1. Januar 2026, um 10.15 Uhr im bundesweit vom ZDF übertragenen Festgottesdienst aus der Dresdner Frauenkirche