Bremen/Berlin (epd). In Deutschland sollen Erwachsene mit einer Lese-Rechtschreib-Schwäche besser gefördert werden. Am Montag starteten die Kultusministerkonferenz (KMK), das Bundesbildungsministerium sowie weitere Partner in Berlin gemeinsam die sogenannte «Nationale Dekade für Alphabetisierung und Grundbildung 2016 bis 2026». Bundesweit können demnach rund 7,5 Millionen Erwachsene nur eingeschränkt lesen und schreiben. Nun soll untersucht werden, mit welchen Lernangeboten diese Zielgruppe stärker gefördert werden kann. Ziel sei, das Grundbildungsniveau Erwachsener in Deutschland zu erhöhen.
Das Bundesbildungsministerium werde in den nächsten zehn Jahren 180 Millionen Euro für Fördermaßnahmen zur Alphabetisierung von Erwachsenen ausgeben, kündigte Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) an. Sie betonte, dass Lesen und Schreiben Kulturtechniken seien, die helfen, am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben sowie den Lebensunterhalt zu verdienen.
Die KMK-Präsidentin und Bremer Bildungssenatorin Claudia Bogedan (SPD) erklärte, dass mit Blick auf die Digitalisierung die Bedeutung schriftsprachlicher Kompetenzen in allen Lebensbereichen noch zunehmen werde. Deshalb seien mehr wissenschaftliche Erkenntnisse für passgenaue Lernangebote gegen Analphabetismus nötig.
Die neue Alphabetisierungs-Dekade wird auch unterstützt vom Bundesverband Alphabetisierung und Grundbildung, dem Bevollmächtigten des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, dem Deutschen Institut für Erwachsenenbildung, dem Deutschen Landkreistag, dem Deutschen Volkshochschul-Verband, dem Kommissariat der deutschen Bischöfe, der Stiftung Lesen, der Bundesagentur für Arbeit, dem Deutschen Gewerkschaftsbund sowie dem Deutschen Städtetag und dem Deutschen Städte- und Gemeindebund.