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Hannover (epd). Die Evangelischen Frauen in Deutschland weisen die Kritik aus der rechtspopulistische AfD an der Flüchtlingsarbeit der Kirchen als unhaltbar zurück. «Menschen in Not zu helfen, ist ein hohes Gut christlicher Menschen- und Nächstenliebe. Das gilt selbstverständlich auch für Flüchtlinge, die in Deutschland ankommen», sagte die stellvertretende Vorsitzende des christlichen Frauenverbandes, Angelika Weigt-Blätgen, am Montag in Hannover. Die Kritik der AfD sei reine Demagogie.

Die AfD-Vorsitzende Frauke Petry hat der Kirche vorgeworfen, in der Flüchtlingspolitik lediglich eigene Interessen zu verfolgen. Mit Nächstenliebe habe das nichts zu tun, sagte Petry am Sonntag im Deutschlandfunk. Diakonie und Caritas erhielten staatliche Gelder dafür, dass sie Flüchtlinge aufnähmen und Räumlichkeiten bereitstellten. Dies sei eine moderne Form des Ablasshandels. Die Evangelische und katholische Kirche hatten die Kritik der AfD an der Flüchtlingshilfe bereits scharf zurückgewiesen, nachdem der bayerische AfD-Politiker Petr (rpt Petr) Bystron ihnen vorgeworfen hatte, aus wirtschaftlichen Interessen zu handeln.

Aus Sicht der Evangelischen Frauen qualifiziert die AfD mit ihren Äußerungen auch die Ehrenamtlichen in der Flüchtlingshilfe herab. Ein sehr großer Teil der Hilfe für Geflüchtete werde von Frauen ehrenamtlich geleistet. «Wer diese Arbeit angreift, wie derzeit die AfD, beleidigt, verhöhnt und verachtet Menschen und insbesondere Frauen, die selbstlos anderen in Not helfen», sagte die Verbandsvorsitzende Susanne Kahl-Passoth. Die Positionen der AfD seien mit dem christlichen Menschenbild nicht zu vereinbaren.

Der Verband Evangelische Frauen in Deutschland e.V. (EFiD) mit Sitz in Hannover ist nach eigenen Angaben als Dachverband die Stimme evangelischer Frauen in Kirche und Gesellschaft. Zu dem Verband gehören 39 Mitgliedsorganisationen mit insgesamt rund drei Millionen Mitgliedern.