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Hannover (epd). Beziehungsprobleme stehen im Mittelpunkt der meisten Beratungsgespräche in Niedersachsens kirchlichen Lebensberatungsstellen. Erst mit einigem Abstand danach nennen Ratsuchende als Gründe für ihren Besuch beispielsweise Selbstwertprobleme, Ängste oder Kommunikationsstörungen, wie aus dem aktuellen Jahresbericht der Hauptstelle für Lebensberatung in der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers hervorgeht.

Die Zahl der Ratsuchenden bleibt dem Bericht zufolge auf konstant hohem Niveau. Im Jahr 2014 nahmen insgesamt 18.519 Personen die Hilfe in Anspruch. Im Vorjahr nutzten 18.871 Personen die Angebote in insgesamt 31 Stellen zwischen Harz und Ostfriesland.

Insgesamt sei erkennbar, dass der Beratungsbedarf wachse, hieß es.
Gegenüber den Vorjahren hätten sich deutlich mehr Paare oder Gruppen als Einzelpersonen beraten lassen. Rund ein Drittel aller Ratsuchenden war zwischen 45 und 55 Jahre alt. Das Fachpersonal habe sein Angebot dem Bedarf angepasst. So habe für ein Drittel der Klienten ein einzelnes Gespräch ausgereicht, oftmals seien jedoch mehrere Gespräche erforderlich gewesen.

Die Beratungsstellen warnen davor, dem künftigen Bedarf nicht mehr gerecht werden zu können. Das kirchliche Beratungsangebot sei in den vergangenen Jahren kaum ausgebaut worden. Beratungsgespräche könnten bei steigenden Fallzahlen nicht beliebig verkürzt werden, heißt es in dem Papier. Die Qualität der Beratung müsse im Interesse der Ratsuchenden und ihrer Familien Vorrang behalten vor der Bewältigung des Gesamtbedarfs.