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Bremen (epd). Der Bremer Landesverband Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder hat die Politik aufgefordert, eine ausgewählte Gruppe von Kita-Mitarbeitenden regelmäßig auf das Covid-19- Virus zu testen. Nur so könne angesichts der generellen Öffnung der Kitas die Gefährdungseinschätzung auf eine fundierte Basis gestellt werden, sagte der Landesvorsitzende Carsten Schlepper am Freitag. In Bremen sollen nach einem Senatsbeschluss ab Montag (15. Juni) alle Kita-Kinder für mindestens 20 Stunden pro Woche betreut werden.
    
Zwar begrüße er, dass alle Kinder wieder in die Kitas dürften, sagte Schlepper. Gleichzeitig wachse jedoch die Verunsicherung bei den Beschäftigten. Die bisherigen Beschränkungen der Gruppengröße, um die Kontaktketten klein zu halten, habe der Bremer Senat aufgehoben. Dadurch begegneten sich wieder alle Kinder und alle Erwachsenen - Fachkräfte und Eltern - in den Kitas.
    
«Das Risiko einer Ansteckung durch das Coronavirus besteht und wird durch diese Bedingungen im eingeschränkten Regelbetrieb erhöht»,mahnte Schlepper, der auch Vorsitzender der Bundesvereinigung Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder ist. Alle Experten betonten, dass das Infektionsgeschehen weiter beobachtet und gegebenenfalls neuerliche Beschränkungen vorgenommen werden müssten.«Dann ist es aber für Einzelne schon zu spät, die sich dann womöglich angesteckt haben.»
   
Die Mitarbeitenden in der Kindertagesbetreuung fühlten sich nicht ernst genommen, unterstrich Schlepper. Seit drei Monaten hätten sie ohne Abstand die Notbetreuung aufrechterhalten, um Eltern aus systemrelevanten Berufsgruppen den Rücken freizuhalten. Die Kindertagesbetreuung sei selbst ein systemrelevantes Feld. «Um die Unsicherheiten der nächsten Wochen besser aushalten zu können, braucht es einen systematischen Gesundheitsschutz und nicht nur dankende Worte.»