Osnabrück (epd). Die Bundesregierung muss nach Ansicht des Kinderhilfswerkes terre des hommes besser für eine volle medizinische Versorgung von Flüchtlingskindern sorgen. Anlässlich des Weltgesundheitstages an diesem Donnerstag kritisierte das Kinderhilfswerk die eingeschränkten ärztlichen Leistungen für die Betroffenen in den ersten 15 Monaten ihres Aufenthaltes. Bei chronischen oder psychischen Erkrankungen hätten sie laut dem Asylbewerberleistungsgesetz keinen Anspruch auf eine Behandlung. Damit verstoße Deutschland gegen die UN-Kinderrechtskonvention.
Die Konvention gelte für alle Kinder unter 18 Jahren und besage, dass der Staat ein Höchstmaß an Gesundheit gewährleisten müsse, teilte terre des hommes mit. Auch die im vergangenen Herbst beschlossene elektronische Gesundheitskarte biete kaum Verbesserungen, da die Kommunen eigenständig über die Einführung der Karte entschieden. Eine flächendeckende Versorgung sei noch weit entfernt.
Das Kinderhilfswerk schützt und betreut nach eigenen Angaben weltweit etwa 400.000 Flüchtlingskinder. In Deutschland unterstützt die Organisation Kinder in Erstaufnahmeeinrichtungen und finanziert Trauma-Therapien, Sprachkurse und Integrationshilfen in Schulen und Kindergärten. Darüber hinaus sind in 30 Städten und Gemeinden ehrenamtliche terre des hommes-Mitglieder in der Flüchtlingshilfe aktiv.