Die Gemeinde Saterland ist eine der kleinsten Sprachinseln in ganz Europa. Dort wird zwar noch Saterfriesisch gesprochen, aber zu selten an die nächste Generation weitergegeben. Forschende wollen nun wissen, warum das so ist.
Oldenburg (epd). Ein Forschungsteam der Universität Oldenburg will herausfinden, wie bedroht die Minderheitensprache Saterfriesisch ist. Schätzungen zufolge sprechen nur noch 1.500 bis 2.000 Menschen die alte Sprache - Tendenz sinkend, teilte die Universität am Montag mit. Das Saterfriesische ist eine der kleinsten Sprachinseln Europas. Diese letzte verbliebene Ausprägung des Ostfriesischen hat sich in der rund 14.000 Einwohner zählenden Gemeinde Saterland im Nordwesten des niedersächsischen Landkreises Cloppenburg erhalten.
das Team wolle erforschen, warum Minderheitensprachen immer seltener an die nächste Generation weitergegeben werden und welche Faktoren dafür verantwortlich sind, hieß es. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördere das Vorhaben am Institut für Germanistik für drei Jahre mit rund 240.000 Euro.
Das Saterfriesische ist den Angaben zufolge fast nur noch in Familien, im Gespräch mit Nachbarn oder im engsten Freundeskreis zu hören. Um besser verstehen zu können, warum die Weitergabe des Saterfriesischen dramatisch zurückgeht, wolle das Projektteam die Menschen im Saterland persönlich befragen und den alltäglichen Sprachgebrauch erfassen.
«Mit dem geplanten Projekt nutzen wir auch eine der letzten Gelegenheiten, das Saterfriesische in größerem Umfang für nachfolgende Generationen zu dokumentieren», sagte Projektmitarbeiterin Heike Schoormann. Die Ergebnisse könnten «Sprachnester» lokalisieren, in denen Saterfriesisch noch eine besonders starke Stellung einnimmt.