Hannover (epd). Landesverbände der Muslime und Juden in Niedersachsen haben ihre Mitglieder und Gemeinschaften in einem gemeinsamen Appell zu einem friedlichen und respektvollen Umgang miteinander aufgerufen. «Wir lassen nicht zu, dass sich trotz aller Schmerzen und Differenzen hier in Niedersachsen Hass und gar Gewalt entzündet», erklärten sie am Wochenende in Hannover mit Blick auf die Angriffe der Terrororganisation Hamas auf Israel.
Unterzeichnet ist der Appell vom Vorstandsvorsitzenden des Landesverbandes Schura der Muslime in Niedersachsen, Kerim Ocakdan, und dem Präsidenten des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen, Michael Fürst. Muslime und Juden dürften nicht müde werden, sich weltweit für Frieden, Gerechtigkeit und ein Leben in Würde einzusetzen, betonen sie.
Beide Verbände verurteilten die Terrorangriffe in Israel scharf. «Der Terror der Hamas, mit dem diese seit Sonnabend Israel und dort insbesondere die Zivilbevölkerung überzieht, ist durch nichts zu rechtfertigen», erklärten sie. Die Bilder von Kämpfen und Bombardements seien zutiefst erschütternd. «Wir verurteilen den vielfachen Mord von unschuldigen Zivilisten, darunter Frauen, Kinder und alte Menschen, ohne Wenn und Aber.»
Die Terrororganisation Hamas hatte zuvor weltweit zu Angriffen auf jüdisches Leben aufgerufen. Auch in Deutschland kursieren in den sozialen Medien Gewaltaufrufe gegen jüdische Einrichtungen. Muslimische Verbände in Niedersachsen hatten ihre Mitglieder allerdings bereits am Freitag zu Besonnenheit und Zurückhaltung aufgerufen. Für Sonnabend ist eine pro-palästinensiche Kundgebung in Braunschweig angekündigt.