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Hannover (epd). Kinder suchen bunte Eier, Familien treffen sich zum Essen, in der Kirche wird die Osterkerze entzündet: Am 31. März und 1. April feiern Christen Ostern. Fragen und Antworten rund um das Fest.

* Was feiern Christen an Ostern?

Ostern ist das älteste und wichtigste Fest der Christenheit. Es erinnert an die Mitte des christlichen Glaubens: Nach seinem Leiden und Sterben am Kreuz ist Jesus Christus von den Toten auferstanden.
Gott schenkt neues Leben. Die Bibel erzählt, wie Frauen am Ostermorgen das leere Grab entdecken und dort Engel erscheinen, die Jesu Auferstehung verkünden. In den Tagen danach erscheint er seinen Jüngern beim Gang nach Emmaus. Das christliche Osterfest beendet die Passionszeit (Fastenzeit). Die biblische Erzählung steht in enger Verbindung mit dem jüdischen Pessach-Fest.

* Wie wird gefeiert?

Nach der Trauer am Karfreitag wird in den Ostergottesdiensten der Sieg des Lebens über den Tod gefeiert und die Osterkerze entzündet.
Viele Gemeinden versammeln sich bereits in der Nacht von Karsamstag auf Ostersonntag, um mit einem Osterfeuer, Kerzen und dem Sonnenaufgang Licht, Leben und Auferstehung symbolisch zu erleben.
In vielen Familien und Kirchengemeinden gehören gemeinsame Osterfrühstücke mit bunt gefärbten Eiern und geschmückte Ostersträuße dazu. Höhepunkt für die Kinder ist das Ostereiersuchen.

* Warum gehören Eier zum Osterbrauchtum?

Das Ei gilt als Symbol des Lebens und der Auferstehung. Christus hat das Grab und damit den Tod durchbrochen wie ein Küken die Schale seines Eis. Meist rot gefärbte Eier als Ostergeschenke kennt man in Deutschland schon im 13. Jahrhundert. In den orthodoxen Kirchen hat das Osterei besondere Bedeutung, in Russland schreibt man Eiern, die in Kirchen geweiht wurden, magische Fähigkeiten zu.
Im Mittelalter bezahlten viele Menschen ihre Pachtschulden mit Eiern. Ein Zahltag fiel auch auf die Osterzeit. Daraus entwickelte sich der Brauch, Ostereier zu verschenken und zu sammeln. Nicht zuletzt ist das Frühjahr auch die Zeit, in der die Hennen nach dem Winter wieder mehr Eier legen.

* Woher kommt der Osterhase?

Wie und wo genau der Brauch entstand, ist nicht geklärt. 1682 schrieb der Mediziner Georg Franck von Franckenau bereits über «Oster-Eyer»: Dass der Osterhase in bestimmten deutschen Regionen Eier verstecke, sei «eine Fabel, die man Simpeln und Kindern aufbindet».
Feststeht, dass Hasen besonders viele Junge bekommen und deshalb seit der Antike als Symbol der Fruchtbarkeit dienen. In der byzantinischen Ikonografie standen Hasen auch für Jesus, der durch seinen Tod das Leben gebracht hat.
Im Laufe des 19. Jahrhunderts gewann der Osterhase deutschlandweit an Popularität. Zuckerbäcker stellten süßes Hasengebäck her, später machten Bilderbücher wie «Die Häschenschule» den Hasen beliebt. Bis in die 1930er Jahre hinein musste der Osterhase sich aber starker Konkurrenz erwehren: Je nach Gegend waren auch Fuchs, Hahn, Kuckuck und Storch als Ostereier-Lieferant aktiv. Laut dem Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie wurden 2023 rund 230 Millionen Schokohasen produziert.

* Was hat das Lamm mit Ostern zu tun?

Das Lamm steht für das Sterben Jesu am Kreuz. «Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt», heißt es im Johannes-Evangelium. Schon in der Antike waren junge Schafe klassische Opfertiere. Juden schlachten zum Pessachfest ein Lamm. Das Gleichnis vom Lamm Gottes, dem Agnus Dei, ist das ganze Kirchenjahr über in den christlichen Gottesdiensten bei der Abendmahlfeier präsent, in der die Gemeinde bittet: «Christe, Du Lamm Gottes, der du trägst die Sünde der Welt, erbarme Dich unser.»

* Warum ist Ostern jedes Jahr an einem anderen Datum?

Im Jahr 325 bestimmte das kirchliche Konzil von Nicäa den Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling als Ostertermin. Seither wird das Auferstehungsfest in den westlichen Kirchen zwischen dem 22. März und dem 25. April begangen. In diesem Jahr fällt Ostern auf den 31. März und den 1. April