Gleich drei alte Sprachen muss man für ein Studium der Evangangelischen Theologie können. Eine davon lässt sich auch in Oldenburg lernen: Hebräisch. Zum zweiten Mal bot die Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg einen vierwöchigen Intensivkurs an, um das durch rückläufige Studierendenzahlen mehr und mehr eingeschränkte Angebot der Universitäten zu ergänzen. Gänzlich kostenfrei war dieses Angebot wieder für Studierende der Oldenburgischen Kirche selbst, ebenso für ihre angehenden Studierende. Dazu nutzten den diesjährigen Kursus mit Erfolg: Jan Schmitz, Anna Katharina Schmidt und Femke Isermann (v.l.n.r.). Gemeinsam mit vier weiteren Kursteilnehmenden verließen die drei am späten Nachmittag des vergangenen Donnerstags die Räume des Gymnasiums Ulricianum in Aurich mit bestandenem Hebraicum.
Damit beginnt für Femke Isermann aus Delmenhorst (rechts) ein neuer Studienabschnitt: Während sie in ihren zwei ersten Studiensemestern in Hamburg Altgriechisch absolvierte, hat sie mit dem Hebraicum nun alle Sprachprüfungen abgelegt und freut sich auf ihr drittes Semester - ganz ohne den Druck von Sprachprüfungen. Anna Katharina Schmidt aus Augustfehn machte in diesem Frühjahr ihr Abitur und wird ihr Studium der Evang. Theologie ab Herbst in Marburg beginnen. Sie muss neben dem Altgriechischen und Hebräischen auch noch das Latinum ablegen und hat, um ihren Start ins Studium etwas zu erleichtern, die Zeit zwischen Abi und Studienbeginn genutzt, um eine der drei Sprachprüfungen abzulegen. Jan Schmitz aus Nordenham begann bereits einmal mit dem Studium der Evangelischen Theologie, dann hat es ihn aber ins Berufsleben verschlagen: Er arbeitet in Nordenham als Bestatter. Aber das alte Interesse ließ ihn nicht los und so er wagt in diesem Herbst einen zweiten Anlauf, der leichter fällt mit bestandenem Hebraicum.
In diesem Jahr wurde das Kursangebot auch von Lehramtsstudierenden (Religionspädagogik) der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg wahrgenommen, die ebenfalls ihr Hebraicum ablegten. Außerdem wurde der Kurs von älteren Studierenden als Repititorium für das bevorstehende Examen genutzt. Auch zwei katholische Priester nutzen die Chance, ihre Hebräischkenntnisse aufzufrischen und zu vertiefen. Die weiteste Anreise hatte in diesem Jahr ein Kursteilnehmer aus Österreich. Insgesamt nahmen 18 Personen am Intensivkurs teil, zehn davon wagten die Prüfung und sieben bestanden. Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg gratuliert!
Hartmut Lübben