Dresden/Vechta (epd). Der neue Bischof des Bistums Dresden-Meißen, Heinrich Timmerevers aus Vechta, wird am 27. August in Dresden offiziell in sein Amt eingeführt. Der bisherige Weihbischof folgt auf Heiner Koch, der im September vergangenen Jahres von Dresden als Erzbischof nach Berlin wechselte. Timmerevers leitet seit 2001 den Offizialatsbezirk Oldenburg des Bistums Münster mit Sitz in Vechta. Er am 29. April von Papst Franziskus ernannt worden.
Bischof Timmerevers besuchte am Montag und Dienstag vor seinem offiziellen Dienstantritt Ende August seine künftige Wirkungsstätte. Er sei "nicht zum Praktikum gekommen", sagte der 63-jährige gebürtige Niedersachse. Er wolle in Dresden leben und wirken bis zu seinem Ruhestand, der in der Regel für einen katholischen Bischof mit 75 Jahren beginne. Mit knapp 142.000 Katholiken in 97 Pfarreien gehört das Bistum Dresden-Meißen bundesweit zu den kleinsten der insgesamt 27 katholischen Diözesen.
Er wolle "Menschen zusammenbringen", sagte er bei seinem ersten Besuch. Dafür sei ihm ein "neuer Lebensraum eröffnet worden". Timmerevers verlässt für das neue Amt seine angestammte Heimat. Er wurde am 25. August 1952 in Nikolausdorf im Landkreis Cloppenburg als zweites von sechs Kindern einer Landwirtsfamilie geboren und wuchs in einem traditionellen katholischen Umfeld auf. Er studierte Theologie in Münster und Freiburg, 1980 wurde er zum Priester geweiht.
Über das Willkommen in Dresden in den vergangenen beiden Tagen sei er "sehr bewegt". Zudem habe er erstmals akustisch und physisch die Montagsdemonstrationen in Dresden wahrgenommen. Seit mehr als einem Jahr veranstaltet die asyl- und islamfeindliche Bewegung "Pegida" nahezu jede Woche rechtspopulistische Kundgebungen in Dresden, meist nahe der Kathedrale, wo Timmerevers am Montagabend eine Messe hielt.
"Wir feiern Gottesdienst und draußen machen Leute ihren Protest kund. Das hat Wirkung auch auf mich", sagte der designierte Bischof. Wenn es um die Würde des Menschen geht, werde die Kirche nicht schweigen können. Während seines Besuchs in Dresden traf er sich auch mit dem evangelisch-lutherischen Landesbischof Carsten Rentzing zu einem Gespräch. Zum bevorstehenden Reformationsjubiläum im nächsten Jahr sagte Timmerevers: "Wir werden einen gemeinsamen Weg gehen." Zugleich betonte er: "Ich werde sehr viel lernen müssen."
Der Niedersachse gilt als wertkonservativ, aber nicht streng dogmatisch. Außerdem wird ihm großes Interesse am ökumenischen Dialog nachgesagt. In der Deutschen Bischofskonferenz arbeitete Timmerevers acht Jahre lang in der Jugendkommission mit. Seit 2005 ist er Mitglied der Kommission für geistliche Berufe, seit 2006 zudem Mitglied der Adveniat-Kommission, die sich in Lateinamerika engagiert.