Oldenburg/Ahlhorn (epd). Die insolvente Dietrich-Bonhoeffer-Klinik für suchtkranke Jugendliche in Ahlhorn ist zumindest bis zum Jahresende gesichert. In Verhandlungen mit den Krankenkassen und der Deutschen Rentenversicherung sei es gelungen, einen vorübergehenden sogenannten Überbrückungstagessatz zu verhandeln, teilte der vorläufige Insolvenzverwalter Berend Böhme am Donnerstag in Oldenburg mit. «Das wichtige Angebot für junge Menschen mit Abhängigkeitserkrankung kann also wie gewohnt fortgesetzt werden.»
Nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens zum 1. April werde der vom Amtsgericht Delmenhorst bestellte Insolvenzverwalter weitere Schritte vornehmen, um die Klinik für die Zukunft gut aufzustellen, hieß es. Ein wichtiger Aspekt sei die Gebäudesanierung und -optimierung. «Ziel ist es, gemeinsam mit den Mitarbeitenden und der Diakonie im Oldenburger Land in den acht Monaten die Klinik so aufzustellen, dass dieses wichtige Rehabilitationsangebot für Jugendliche und junge Erwachsene dauerhaft auf eine solide Basis gestellt ist», erläuterte Böhme.
Der theologische Vorstand der Diakonie im Oldenburger Land, Friedrich Ley, begrüßte die Perspektive für die Klinik. Das Haus sei wichtig für die Versorgung von Minderjährigen und jungen Erwachsenen mit Abhängigkeitserkrankungen in ganz Deutschland. Das Diakonische Werk im Oldenburger Land hatte am 16. Januar einen Insolvenzantrag für die Fachklinik stellen müssen.
Die Dietrich-Bonhoeffer-Klinik verfügt über 48 Behandlungsplätzen und ist spezialisiert auf die medizinische Rehabilitation junger Menschen im Alter zwischen 14 bis 25 Jahren mit Abhängigkeitserkrankungen. Ein besonderes Angebot ist die pädagogische Betreuung und Behandlung von Patientinnen und Patienten mit «Doppeldiagnosen», wie zum Beispiel Psychose und Sucht. Zu einer behandlungsbedürftigen Abhängigkeit kommt es meistens dann, wenn weitere psychische, soziale und lebensgeschichtliche Belastungsfaktoren hinzukommen. Pro Jahr werden rund 200 junge Menschen aufgenommen.