Hannover (epd). Lehrerinnen und Lehrer aller Schularten können in Niedersachsen künftig das Unterrichtsfach «Islamische Religion» studieren. Mit dem beginnenden Wintersemester wird das Fach fest in den Fächerkanon aufgenommen, wie die Landesregierung am Dienstag in Hannover beschlossen hat. Bislang wurde lediglich ein Ergänzungsstudium angeboten. Das Institut für Islamische Theologie der Universität Osnabrück baue die neuen Studienangebote nach und nach auf, teilte die Staatskanzlei mit.
Mit der beschlossenen Änderung der Verordnung für das Lehramtsstudium solle auch in anderen Bereichen auf gesellschaftliche Entwicklungen reagiert werden, hieß es. Künftig sollten alle angehenden Lehrkräfte Grundlegendes zur Inklusion, der Vermittlung von Deutsch als Zweitsprache und zur Berufsorientierung lernen. Auch Grundlagen der Förderdiagnostik und interkulturelle Kompetenz sollten vermittelt werden.
In Niedersachsens Schulen gebe es hervorragende Spezialistinnen und Spezialisten, auf die auch künftig nicht verzichtet werden könne, sagte Kultusministerin Frauke Heiligenstadt (SPD). Angesichts der zunehmenden Vielfalt in Schulen sei es jedoch notwendig, Wissen breiter zu streuen und alle zukünftigen Lehrkräfte mit grundlegenden Kenntnissen zu unterstützen.