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Bremen (epd). Am traditionellen Bremer «Friedensgebet der Religionen» im Januar beteiligen sich nach Angaben der Organisatoren erstmals auch Jesiden. Damit seien es acht Religionen, die sich am 17. Januar im Rathaus der Hansestadt versammelten, hieß es am Dienstag. Darunter seien neben den Jesiden auch Aleviten, Bahai, Buddhisten und Christen sowie Vertreter des Hinduismus, des Islam und des Judentums. Zu den Gebeten sind auch Atheisten eingeladen.

Die Jesiden gehören zur Volksgruppe der Kurden. Sie sind aber keine Muslime, sondern bilden eine eigene Religionsgemeinschaft. Weltweit bekennen sich mindestens 800.000 Menschen zum jesidischen Glauben. Die Mehrheit von ihnen lebt im Nordirak.

Die brutale Gewalt der Terrormiliz «Islamischer Staat» gegen Jesiden im Nordirak seit dem Sommer 2014 löste weltweit Entsetzen aus. Tausende flohen in die kurdischen Autonomiegebiete und in die Türkei. In Deutschland leben nach Angaben des Jesidischen Forums rund 80.000 Gläubige, nach anderen Schätzungen etwa 50.000. Die meisten von ihnen wohnen in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Der 2007 gegründete Zentralrat der Jesiden in Deutschland hat seinen Sitz in Oldenburg.

Im Rathaus wollen die Religionsvertreter nacheinander ihre Gebete oder Beiträge für den Frieden in der Welt vortragen. Eine gemeinsame Friedensandacht der Religionen gibt es in Bremen seit der Jahrtausendwende immer im Januar. Den Organisatoren im interreligiösen Arbeitskreis «Religionen beten» geht es vor allem darum, dass sich Menschen unterschiedlichen Glaubens respektvoll begegnen.

Info: «Friedensgebet der Religionen» am 17. Januar ab 16 Uhr in der Oberen Rathaushalle.

Internet: www.kirche-bremen.de sowie www.yeziden.de