Bremen/Leipzig (epd). Der Bremer Journalist Henning Bleyl hat am Donnerstag zum zweiten Mal den Publizistenpreis der deutschen Bibliotheken bekommen. Die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung wurde ihm nach Angaben des Deutschen Bibliotheksverbands beim sechsten Bibliothekskongress in Leipzig überreicht. Bleyl profiliere sich seit Jahren als sachkundiger Beobachter der Bibliothekslandschaft, urteilte die Jury.
Bleyl, 1969 in Karlsruhe geboren, ist seit 2001 Kulturredakteur bei der «tageszeitung» (taz nord) in Bremen und freier Mitarbeiter mehrerer Zeitschriften. Seine lebendigen Beschreibungen, scharf beobachteten Details und treffsicheren Zitate rückten ein vermeintlich randständiges Thema in den Mittelpunkt, hieß es. Für den Kulturwissenschaftler seien Bibliotheken unverzichtbare Orte der Orientierung und Kommunikation in Zeiten digitaler Beschleunigung.
Der Preis würdigt Publizisten, die das Bibliothekswesen durch herausragende Einzelbeiträge oder durch kontinuierliche sachgerechte Berichterstattung wirkungsvoll gefördert haben. Er wird seit 1987 jährlich verliehen. Bleyl hatte die Auszeichnung bereits 2014 erhalten.
Nach Angaben des Verbandes gibt es in Deutschland knapp 10.000 Bibliotheken mit werktäglich etwa 718.000 Besuchern. 2014 verfügten die Häuser nach der jüngsten verfügbaren Statistik über 367 Millionen Medien. Jährlich würden 443 Millionen Medien verliehen. Damit seien Bibliotheken die am stärksten genutzten Kultur- und Bildungseinrichtungen in Deutschland.