Zum Hauptinhalt springen

Um Gesundheitskosten in Deutschland zu senken, hält der Kanzleramtsminister Einschränkungen bei den Leistungen für nötig. Andere Länder machten vor, dass dies möglich sei.

Hannover (epd). Kanzleramtsminister Thorsten Frei (CDU) hält einen Abbau von Leistungen im Gesundheitssystem für nötig. «Klar ist auch, dass manche Leistungen entfallen müssen, um das Gesundheitssystem günstiger zu machen, was in anderen Ländern auch funktioniert», sagte Frei dem «RedaktionsNetzwerk Deutschland» (Donnerstag). «Wir werden deshalb nicht kränker.» Das werde zwar Widerstände hervorrufen. «Aber wir müssen das im Interesse des Ganzen durchsetzen.»

«Das teuerste Gesundheitssystem»
Deutschland habe das teuerste Gesundheitssystem der Welt, aber die Bevölkerung sei nicht überdurchschnittlich gesund, sagte er. Franzosen gingen statistisch gesehen seltener zum Arzt. «Das dürfte rein medizinisch betrachtet kaum zu begründen sein», sagte der Kanzleramtschef. Es dürfe auch nicht sein, dass jeder selbst entscheide, zu welchem Facharzt er gehe. Ein Primärarzt, in der Regel der Hausarzt, müsse diese Entscheidung übernehmen.

Auch die Pflegeversicherung werde eine «Riesenherausforderung» werden. Heute würden 86 Prozent der Pflegebedürftigen zu Hause gepflegt. «Das wird künftig nicht mehr der Fall sein», sagte Frei.
Der Anteil derer, die in stationären Einrichtungen versorgt werden müssten, werde aller Voraussicht nach steigen.

Internet: Zum RND-Beitrag: https://s.epd.de/3ons