Emden/Aurich (epd). Der evangelisch-lutherische Landessuperintendent von Ostfriesland, Detlef Klahr, hat sich mit den von der Arbeitslosigkeit bedrohten Beschäftigten der Thyssen-Nordseewerke-Werft in Emden solidarisiert. «In Zeiten, in denen Rettungspakete für Banken und angeschlagene Großunternehmen an anderen Standtorten möglich sind, muss auch ein Weg gefunden werden, diese Arbeitsplätze zu erhalten», sagte der Regionalbischof am Donnerstag in Aurich dem epd. Er rief die politischen und wirtschaftlichen Entscheidungsträger auf, alles zu tun, um die Schließung zu verhindern.
In der vergangenen Woche hatte die Konzernleitung ihre Pläne bekanntgegeben, die Werft zumindest teilweise zu schließen. Nach Angaben der Stadt Emden wären allein auf der Werft rund 1.400 Mitarbeiter betroffen. Hinzu kämen die Zuliefererbetriebe: «Wir reden hier von zusammen 5.000 Menschen, die von der Arbeitslosigkeit betroffen wären. Das ist für Emden der Super-Gau», sagte ein Stadtsprecher. In einer Resolution forderte der Rat die Bundes- und die Landesregierung auf, die Werft zu retten.
«Schon allein der drohende Verlust des Arbeitsplatzes ist für die Beschäftigten und deren Familien eine enorme Belastung», betonte Klahr. Die Schließung der Werft wäre für die Familien in der strukturschwachen Region eine Katastrophe. Die Menschen in Ostfriesland seien eng mit dem Schiffsbau verbunden. «Sie sind stolz auf die Tradition dieser Werft, die Generationen von Beschäftigten Arbeit und Brot ermöglicht hat.»
Nur wenige Arbeitszweige sind Klahr zufolge so mit der Identität der Menschen verbunden wie der Schiffsbau: «Eine kluge Firmenleitung wird wissen, wie wertvoll die Identifikation ihrer Beschäftigten mit dem Werk ist.» Das sei ein Kapital, dass gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten nicht verschleudert werden dürfe.