Über 730 Vereine, Initiativen und Verbände stellen sich auf dem sogenannten „Markt der Möglichkeiten“ beim Evangelischen Kirchentag in Berlin vor. „Hier finden Sie Ideen, Visionen und Alternativen, die Mut zur Veränderung machen. Lassen Sie sich inspirieren, sammeln sie Kontakte und Erfahrungen“, empfiehlt das Programmheft. Die Bereiche sind thematisch gegliedert.
Der „Markt der Möglichkeiten“ ist eine der größten Veranstaltungen zur Kommunikation zivilgesellschaftlicher Gruppen und Initiativen in Deutschland. Ganz gleich, ob kirchlicher oder gesellschaftspolitischer Hintergrund, ob ehren- oder hauptamtlich aktiv – hunderte Initiativen und Projekte werden vorgestellt.
Viele Stände auf dem „Markt der Möglichkeiten“ sind mit Menschen aus der oldenburgischen Kirche besetzt. Eine kleine, zufällige Auswahl zeigt die Bandbreite der Beteiligung.
Projekt „Thomasklinker“
Ottmar Stoffregen, Eckhart Kelch und Gabriele Mischke vom Förderkreis der Thomaskirche in Oldenburg stellen auf dem EKD-Stand „fundraising evangelisch“ ihr Projekt „Thomasklinker“ vor. Mit diesem Projekt hatte die Kirchengemeinde Ofenerdiek 109.000 Euro für die Sanierung der Thomaskirche eingeworben. Ihr mittlerweile abgeschlossenes Projekt ist eines von zwölf Projekten, das auf dem Stand als positives Beispiel präsentiert wird. Sie zeigen, wie engagierte Menschen aus einem „Abfallziegelstein“ den „Thomasklinker“ machen und dieser zu Geld wird – wie also eine mitreißende Fundraising-Idee entsteht und erfolgreich umgesetzt wird. „Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg“, sagt Eckhard Kelch, der mit dieser Aktion andere Kirchengemeinden ermutigen möchte. Denn auch andere Gemeinden hätten garantiert auch Sanierungsbedarf. „Eine Idee und fleißige Hände führen dann auch zu einem guten Gelingen“, so Kelch.
„Netzwerk Schöpfungsspiritualität“
Eva Brunken und Pfarrerin Susanne Wöhler (Schönemoor), betreuten erstmals den Stand des „Netzwerks Schöpfungsspiritualität“ auf einem Kirchentag. Die Präsenz habe gut getan, berichtete Eva Brunken, da dadurch viele neue Kontakte geknüpft werden konnten, die auch der Kindergottesdienstarbeit und weiteren Projekten zu Gute kommen werden. Eva Brunken ist Bildungsreferentin der oldenburgischen Kirche für Kindergottesdienst und Arbeit mit Kindern.
Konferenz Landeskirchlicher Arbeitskreise Christen und Juden
Mit einer Rätselaktion rund um ein Gemälde von Lukas Cranach warb die Konferenz Landeskirchlicher Arbeitskreise Christen und Juden (KLAK) um Aufmerksamkeit auf dem Markt der Möglichkeiten. Auf dem Stand informierte Oberkirchenrätin Annette-Christine Lenk über die Arbeit der Arbeitskreise, die in diesem Jahr für ihre Arbeit mit der Buber-Rosenzweig-Medaille geehrt wurden. In dem etwas ruhigeren Teil der Messehallen gab es viele intensive und ernsthafte Gespräche berichtete Lenk. Die KLAK ist ein 1978 ins Leben gerufener Zusammenschluss von Arbeitsgruppen, Ausschüssen und Beauftragten im Bereich Kirche und Judentum innerhalb der 18 Landeskirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland. Die Arbeitskreise widmen sich seit Jahrzehnten der Aufarbeitung kirchlicher Judenfeindschaft in Theologie und Praxis und wirkt aktiv an der Erarbeitung entsprechender kirchlicher Erklärungen zum Verhältnis von Theologie und Kirche zum Judentum mit. Auf diese Weise sei es der KLAK gelungen, entscheidend zur Neuorientierung im Verhältnis von Christen und Juden in der evangelischen Kirche in Deutschland beizutragen.
„Aktion Kirche und Tierschutz“
Der Oldenburger Ehrenamtliche Dr. Hans-Heinrich Fiedler überreicht am Stand „Aktion Kirche und Tiere e.V.“ (Akut) Informationsmaterial an Dr. Ulrich Oelschläger, den Präses der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau. Der engagierte Tierschützer aus Oldenburg-Osternburg erhofft sich, dass das Thema Mitgeschöpflichkeit und die Würde der Tiere auch bei den Menschen auf dem Kirchentag ins Bewusstsein gerückt werden kann. Vor dem Hintergrund der schlimmen Bedingungen, die in der Tierhaltung auftreten, wäre es wichtig, dass sich auch bei den großen christlichen Kirchen etwas bewege, so Fiedler.
Altenpflegeheimseelsorge erstmals auf dem Kirchentag
Die Altenpflegeheimseelsorge ist zum ersten Mal mit einem gemeinsamen Stand auf dem Kirchentag vertreten. Die Oldenburger Pfarrerin Silvia Duch, Pfarrerin Cornelia Reus aus Würtemberg, Pfarrer Friedhelm Nachtigal aus der Lippischen Kirche haben neben anderen dafür den Standdienst übernommen. Auf dem Foto informieren sie gerade Pfarrer Mirko Lipski-Reinhard über ihre Arbeit.
Aussiedlerseelsorge der EKD
Am Stand der Aussiedlerseelsorge der EKD informieren Mitglieder der Kirchengemeinde Molbergen über ihre Arbeit. Zu der Gruppe gehören der Kirchenälteste Viktor Ritter, Pfarrer Dr. Oliver Dürr, Daniel Fetzer, Elena Wilhelm und Juri Utwich. Die Gruppe ist begeistert über die positiven Reaktionen und über die vielen Gespräche, die sie auf dem Kirchentag führen.
Weitere Informationen zum Kirchentag finden Sie unter: www.kirchentag.de
Eine Zusammenstellung der Kirchentags-Angebote mit oldenburgischer Beteiligung finden Sie hier: www.kirche-oldenburg.de/themen/bildung/kirchentag/oldenburger-beteiligung-auf-dem-kirchentag.html