Berlin/Hannover (epd). Die Einigung über eine bessere Bezahlung von Erzieherinnen an Kindertagesstätten wird voraussichtlich auch Auswirkungen auf die kirchlichen Kinderbetreuungseinrichtungen haben.
Auf evangelischer Seite will man zunächst die Bestätigung der Einigung zwischen der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di und den kommunalen Arbeitgeberverbänden abwarten. Der Tarifabschluss, nach dem Erzieherinnen ab November rund 120 Euro mehr im Monat bekommen sollen, muss noch bis zum 15. August in einer Urabstimmung von den Gewerkschaftsmitgliedern gebilligt werden.
Der Sprecher der Dienstgeberseite in der Arbeitsrechtlichen Kommission des Diakonischen Werks der Evangelischen Kirche, Karsten Gebhardt, sagte dem epd, die Entgelttabellen für Erzieherinnen in evangelischen Kindergärten seien zudem mit den Eingruppierungen in staatlichen Einrichtungen nicht vergleichbar.
Wenn sich aber herausstelle, dass woanders mehr verdient werde, gleiche man sich normalerweise an, sagte Gebhardt. Dabei müsse aber berücksichtigt werden, dass Kirche und Diakonie ein eigenständiges Tarifwerk haben. So würden etwa Erzieherinnen am Beginn ihrer Laufbahn besser bezahlt als im staatlichen Dienst. Später gebe es dann aber weniger Gehaltsstufen.
Die Gewerkschaft ver.di erwartet, dass sich die Tarifeinigung für die Erzieher in kommunalen Kindergärten auch auf die Beschäftigten in kirchlichen Kindergärten auswirkt. Annette Klausing vom niedersächsischen ver.di-Landesbezirk in Hannover sagte am Dienstag dem epd, unter anderem werde der Fachkräftemangel für eine Anpassung an die höheren Gehälter der Kommunen sorgen.