Hannover/Hamburg (epd). Die Krankenkasse KKH fordert ein striktes Verkaufsverbot von Bier und Wein an Jugendliche unter 18 Jahren. Auch müsse die Steuer für alkoholische Getränke deutlich angehoben werden, sagte der KKH-Vorstandsvorsitzende Ingo Kailuweit am Donnerstag.
Rückendeckung erhält die in Hannover ansässige Krankenkasse von einer repräsentativen Umfrage, die sie in Auftrag gegeben hatte. Danach sprechen sich 79 Prozent der Bundesbürger dafür aus, dass an Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren weder Bier noch Wein verkauft werden dürfe, wie die KKH in Hamburg mitteilte.
Jeder Zweite (50 Prozent) ist der Umfrage zufolge dafür, den Verkauf von Alkohol in Geschäften, an Kiosken und Tankstellen nach 22 Uhr zu verbieten. Zwei Drittel würden eine höhere Alkoholsteuer für Spirituosen wie Wodka, Whisky oder Rum begrüßen. Höhere Steuern für Bier und Wein befürwortet allerdings nur ein Drittel.
Die Krankenkasse verweist auf erfolgreiche Schritte in Skandinavien. So gälten in Schweden und Norwegen strenge Abgaberegeln, und Alkohol werde extrem hoch besteuert. In beiden Ländern werde etwa ein Drittel weniger Alkohol getrunken. Bei Spirituosen sei es sogar etwa um die Hälfte weniger. Alkohol dürfe in Deutschland «nicht mehr zu Taschengeldpreisen» gekauft werden können, sagte Kailuweit. Parallel dazu solle ein striktes Werbeverbot für alkoholische Getränke gelten. «Mit diesen Maßnahmen wären wir in Deutschland auf einem guten Weg.»