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Hannover/Berlin (epd). Die Bundesländer dringen auf die lange geplante Neuregelung der Pflegeausbildung. Auf Antrag der rot-grün-geführten Länder Bremen, Hamburg und Niedersachsen verabschiedete der Bundesrat am Freitag in Berlin eine Entschließung, mit der er die Bundesregierung auffordert, das Gesetzgebungsverfahren zügig zum Abschluss zu bringen. Die Reform müsse dringend beschlossen werden, um die Pflege in allen Altersgruppen künftig sicherzustellen. Um die Ausbildung zur Kranken-, Kinderkranken- und Altenpflege gibt es derzeit Streit im Bundestag.

Das Bundeskabinett hatte das Gesetz für eine Angleichung der drei Ausbildungswege bereits im Januar 2016 verabschiedet. Der Bundestag allerdings vertagte die Reform nach Widerständen aus der Unionsfraktion. Die Kritiker befürchten, dass eine generalistische Pflegeausbildung die Hürden für Hauptschulabsolventen erhöht und ihnen einen Abschluss erschwert.

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach kündigte im Januar an, das Thema im Koalitionsausschuss beraten zu lassen. Medienberichten zufolge war dies Wunsch von Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD), die mit Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) das Gesetz ausgearbeitet hatte. Schwesig begrüßte die Initiative des Bundesrats. Sie zeige, «dass auch die Länder hinter dem Vorhaben der Bundesregierung stehen, die drei Pflegeberufe zu einem Berufsbild zusammenzuführen», erklärte Schwesig. Die Ministerin sprach sich dafür aus, das Gesetzgebungsverfahren jetzt «schnellstens» abzuschließen.