Hannover/Lingen (epd). Fünf weitere niedersächsische Schulen werden an diesem Mittwoch (22. Mai) für ihren Einsatz für die plattdeutsche und saterfriesische Sprache ausgezeichnet. Die Ehrungen im Theaterpädagogischen Zentrum in Lingen würdigten die kulturelle Vielfalt in Niedersachsen und das Engagement für die beiden Sprachen, teilte das niedersächsische Kultusministerium am Dienstag in Hannover mit.
Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) werde die Veranstaltung per Video eröffnen, hieß es. Es sei «großartig», dass die Zahl der Schulen wachse, die diese Sprache pflegten, sagte die Ministerin im Vorfeld. So könnten Schülerinnen und Schüler mit diesen Sprachen aufwachsen. Derzeit gibt es nach ihren Angaben bereits 49 ausgezeichnete Plattdeutsche oder Saterfriesische Schulen in Niedersachsen.
Die Schulen dürfen diese Anerkennung fünf Jahre lang in ihrem Namen tragen. Für die fünf jetzt ausgewählten Schulen ist dies eine Premiere. Geehrt werden die Heinrich-Christian-Burckhardt-Schule in Adelebsen bei Göttingen, die Grundschule Mittegroßefehn und die Oberschule Uplengen in Ostfriesland sowie die Oberschule Wiefelstede bei Oldenburg. Eine besondere Würdigung gehe an das Franziskus-Gymnasium in Lingen, hieß es. Diese Schule habe den Sprachbereich Niederdeutsch besonders gestärkt. Sie nehme eine bedeutende Rolle in der Förderung des Plattdeutschen ein.
Saterfriesisch wird nur noch auf der kleinsten Sprachinsel Europas im Landkreis Cloppenburg gesprochen. Es ist kein Platt- oder Niederdeutsch, sondern eine eigenständige Sprache. Von den rund 12.000 Einwohnern der Dörfer Ramsloh, Strücklingen, Scharrel und Sedelsberg beherrschen laut Experten heute noch etwa 1.500 die ursprüngliche Sprache der Ostfriesen.