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Niedersachsen/Bremen (epd). Ab Montag sollen im Land die Kitas wieder schrittweise ihre Betreuungskapazitäten erhöhen. Dazu und auch zum weiteren Vorgehen in den Schulen stellte Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) am Freitag Pläne vor. Kritik kam aus der Opposition.

 

Hannover (epd). Das niedersächsische Kultusministerium gibt den örtlichen Jugendhilfeträgern praxisnahe Hilfsmittel für die Ausweitung der Kindertagesbetreuung nach den Corona-Einschränkungen an die Hand. Unter anderem werden ein Kita-Leitfaden, ein Rahmen-Hygieneplan und Hinweise zum Umgang mit besonders schutzwürdigen Personen bereitgestellt, teilte das Ministerium am Freitag mit. Darüber hinaus gebe es Anregungen zur möglichen Teilhabe aller Kinder am pädagogischen Alltag von Kitas und Kindertagespflege-Einrichtungen in der Notbetreuung.

 

Als zuständige Kita-Träger erhielten damit die Konföderation evangelischer Kirchen, das Katholische Büro Niedersachsen, die Kommunalen Spitzenverbänden, die Mitgliedsverbände der Landesarbeitsgemeinschaft Freie Wohlfahrtspflege sowie die Landesarbeitsgemeinschaft Elterninitiative einen verlässlichen Rahmen, um den Kita-Betrieb schrittweise hochzufahren, hieß es. "Wir ermöglichen nach und nach den Eltern wieder deutlich mehr Betreuung", sagte Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD).

 

Ab Montag können schrittweise bis zu 13 Kinder in Gruppen im Ü3-Bereich aufgenommen werden. In Notgruppen mit überwiegend Krippenkindern können bis zu acht Kinder betreut werden, in Hortgruppen bis zu 10. Diese Gruppengrößen entsprechen einer landesweiten Betreuungsquote bis 50 Prozent, hieß es. Tagespflegepersonen und Großtagespflegestellen können mit Wochenstart den Regelbetrieb aufnehmen, mit fünf Kindern pro Tagesmutter oder Tagesvater. Im Bereich der Großtagespflege können jeweils maximal fünf Kinder von einer fest zugeordneten Tagespflegeperson betreut werden.

 

Der Minister hatte am Freitag auch im niedersächsischen Kultusausschuss die Pläne der Landesregierung für die weitere Öffnung der Schulen und der Kitas vorgestellt. Grüne und FDP kritisierten im Anschluss Unklarheiten bei den Vorgaben und eine "soziale Schlagseite". Die bildungspolitische Sprecherin der Grünen, Julia Willie Hamburg, sagte Kinder aus sozial schwierigen Verhältnissen fielen wie schon seit Beginn der Corona-Krise weiterhin durchs Raster. "Das gilt für die Schulen wie für die Betreuung in Kitas." So gebe es keine Lösungen für Schulen und Kitas in sozialen Brennpunkten, wo Kinder und ihre Eltern mehr Unterstützung brauchten.

 

Für die FDP bemängelte Björn Försterling, in der Unterrichtung habe es weder bezogen auf mögliche Zeitpunkte noch auf Regelungen klare und konkrete Aussagen des Ministers gegeben. Unter anderem stehe die Antwort auf die Frage aus, wie ein Kita-Betrieb oder ein Schulbetrieb weiter aufgenommen werden soll, wenn Erzieher und Lehrkräfte wegen der Zugehörigkeit zu Risikogruppen fehlen.