Oldenburg (epd). Mit ersten Flügen am 11. Juni beginnt die diesjährige Zählung von Seehunden im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Weitere Flüge sind für den 17. Juni, 27. Juni, 29. Juli und 13. August geplant, teilte das Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) in Oldenburg mit. Die Seehundzählungen finden im Rahmen des internationalen Seehundschutzabkommens zeitgleich in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Dänemark und den Niederlanden statt.
In Niedersachsen starten an den Beobachtungstagen jeweils zwei Kleinflugzeuge gleichzeitig bei Niedrigwasser in Norddeich und Mariensiel. Bei Niedrigwasser sammelten sich Seehunde auf den Sandbänken, erläuterte das LAVES. Sie kümmerten sich um ihren Nachwuchs, sonnten sich und wechselten ihr Fell. Auch in diesem Jahr hätten sich niedersächsische Jäger bereit erklärt, Zählungen ehrenamtlich zu übernehmen. Begleitet würden sie von Wissenschaftlern des LAVES, die sich erste Eindrücke über den aktuellen Gesundheitszustand der Meeresbewohner verschafften.
Der Seehundbestand in Niedersachsen hat sich dem LAVES zufolge in den vergangenen Jahren auf hohem Niveau stabilisiert: 8.912 Tiere wurden 2023 insgesamt erfasst, 2022 waren es 8.723. Seit 1971 dürfen die Tiere in dem Bundesland nicht mehr bejagt werden. Der Seehundbestand wird in Niedersachsen seit 1958 systematisch erfasst: Bis 1972 wurde von Schiffen aus gezählt und seither aus der Luft vom Flugzeug. Das Seehund-Monitoring wird seit 2005 vom LAVES organisiert und koordiniert.