Die Wiedervernässung von Mooren führt vielerorts zu Skepsis und Widerständen in der Landwirtschaft. Zwei Landkreise in Niedersachsen haben bei der Erarbeitung eines Renaturierungs-Konzepts alle Akteure einbezogen.
Osnabrück/Vechta (epd). Die Landkreise Osnabrück und Vechta wollen eine 5.000 Hektar große Moorfläche wiedervernässen und zugleich eine landwirtschaftliche Nutzung unter nasseren Bedingungen ermöglichen. Drei Jahre lang habe der Arbeitskreis «Großes Moor/Campemoor» dafür ein Konzept entwickelt, teilten die Kreise am Donnerstag mit. Daran hätten vom landwirtschaftlichen Betrieb über die lokale Bevölkerung bis zum ehrenamtlichen Naturschutz alle relevanten Akteure mitgearbeitet - ein Novum in Deutschland.
Die Beteiligten hofften auf eine Förderung in Millionenhöhe vom Bund. Eine Entscheidung über den Antrag werde im kommenden Jahr erwartet. Das Moorgebiet gehört den Angaben zufolge zu den größten zusammenhängenden Moorflächen Niedersachsens. Durch jahrzehntelange Entwässerung entstünden erhebliche Treibhausgasemissionen. Das Gebiet sei zudem ein zentraler Wirtschafts- und Lebensraum.
Derzeit würden bereits Moorkataster erarbeitet, um das Potenzial für die Wiedervernässung zu identifizieren, hieß es. Auf ausgewählten Flächen würden Pflanzen erprobt, die mit höheren Wasserständen zurechtkommen. Experten untersuchten, welche Absatzmöglichkeiten sich für diese Pflanzen erschließen lassen. Flächen sollen so geordnet werden, dass Wiedervernässung und konventionelle Bewirtschaftung nebeneinander möglich seien.