Ein Knall, der lebenslange Folgen haben kann - Verletzungen durch Böller sind keine Seltenheit. Mediziner warnen vor Silvester vor der Knallerei.
Osnabrück (epd). Mediziner haben mit Blick auf den anstehenden Jahreswechsel vor den Gefahren durch Böller gewarnt. Jedes Jahr komme es zu schweren Unfällen durch den unsachgemäßen Umgang mit Feuerwerkskörpern, teilte die Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie am Marienhospital Osnabrück am Sonntag mit. Die Klinik behandele in dieser Zeit vermehrt Patienten mit teils schweren Verletzungen, die durch den Einsatz von Böllern verursacht werden. Besonders betroffen seien Hände, Augen und das Gesicht, wobei die Verletzungen oft lebenslange Folgen haben können.
«Die Erfahrungen der vergangenen Jahre zeigen, dass Böller und Feuerwerkskörper in den Händen von Laien ein unkalkulierbares Risiko darstellen», sagte Chefarzt Steffen Roßlenbroich. «Die Verletzungen, die wir behandeln, reichen von schweren Verbrennungen über Amputationen von Fingern bis hin zu dauerhaften Sehschäden.» Aus medizinischer Sicht spreche er sich daher «klar für eine strenge Reglementierung der Nutzung von Feuerwerkskörpern aus, um diese vermeidbaren Unfälle zu verhindern».
Tipps zur Ersten Hilfe
Bei einem Unfall raten die Experten des Marienhospitals Osnabrück zu folgenden Sofortmaßnahmen: Kühlen Sie bei Verbrennungen die betroffene Stelle sofort mit Leitungswasser (nicht mit Eis). Bei Augenverletzungen sollte das Auge vorsichtig mit klarem Wasser ausgespült und umgehend ein Augenarzt oder eine Notaufnahme aufgesucht werden. Rufen Sie bei schweren Weichteilverletzungen oder sonstigen schweren Verletzungen sofort den Rettungsdienst unter der Notrufnummer 112.