Zum Hauptinhalt springen

Göttingen/Mossul (epd). Die Milizen des Islamischen Staates (IS) forcieren nach Angaben von Menschenrechtlern die Zerstörung von Kirchen in der irakischen Stadt Mossul. Augenzeugen zufolge setzten die Islamisten dabei auch schwere Geräte wie Bulldozer ein, berichtete die in Göttingen ansässige Gesellschaft für bedrohte Völker am Mittwoch.

Im Internet kursierten bereits Bilder der Verwüstung aus dem chaldäischen Kloster St. Georg (Mar Gorgis) in Mossul. Darauf seien IS-Anhänger zu sehen, die Kreuze und Bildnisse mit einem Hammer zerschlügen. Andere Aufnahmen zeigten zerstörte Skulpturen christlicher Heiliger wie eine vom Sockel gestürzte Marienstatue.

Es sei zu befürchten, dass der IS noch vor der möglicherweise bevorstehenden «Schlacht um Mossul» alle christlichen Kirchen und Klöster zerstören wolle, sagte der Nahost-Referent der Gesellschaft, Kamal Sido. Irakische Regierungstruppen sowie schiitische und kurdische Milizen hatten vor kurzem eine militärische Offensive angekündigt, um die seit dem Sommer vergangenen Jahres von den Islamisten gehaltene Stadt zurückzuerobern.

In Mossul gab es der Menschenrechtsorganisation zufolge bis vor wenigen Jahren noch rund 35 teilweise Jahrhunderte alte Kirchen und Klöster. Viele dieser Gebäude seien durch Kämpfe stark beschädigt oder durch Anschläge von Islamisten zerstört worden. 2003 lebten in der Stadt mehr als 50.000 Christen. Die meisten von ihnen sind inzwischen von dort geflohen.

Internet: www.gfbv.de