Hannover/Peine (epd). Angesichts eines starken Rückgangs von Obstbäumen in den zurückliegenden Jahrzehnten hat Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne) die Bedeutung von Streuobstwiesen hervorgehoben. «Streuobstwiesen bieten vielen seltenen und geschützten Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum», sagte Meyer am Sonnabend bei den Niedersächsischen Streuobsttagen in Peine. Der Minister betonte, der Bund für Umwelt- und Naturschutz in Niedersachsen habe in einem siebenjährigen Projekt rund 100 Streuobstwiesen neu angelegt.
Ein um das Projekt entstandenes ehrenamtliches Netzwerk kümmere sich unter anderem um die Pflege und Erweiterung älterer Streuobstwiesen, die Anlage neuer Wiesen und um Nistmöglichkeiten für Vögel, Wildbienen und andere Insekten, führte Meyer aus. Zudem sollen künftig ökologisch nachhaltige Vermarktungsideen für Streuobstprodukte und die regionale Vernetzung von Erzeugern und Verarbeitern von Streuobstwiesen-Erzeugnissen entwickelt werden.
Laut einer Abfrage des Umweltministeriums aus dem Jahr 2018 sind in Niedersachsen zwischen 1951 und 2014 mehr als Dreiviertel aller Obstbäume aus der Landschaft verschwunden, zudem seien viele ältere Streuobstwiesen in einem schlechten Pflegezustand gewesen. Im Rahmen des Niedersächsischen Weges seien die Obstbaum-Wiesen darum ab 2021 unter gesetzlichen Schutz gestellt worden. Mit diesem Schritt nehme das Land gemeinsam mit Landwirten und Naturschützern «den bestmöglichen Einklang zwischen wirtschaftlicher Nutzung sowie Natur- und Artenschutz in den Fokus», betonte Meyer.