Bremen/Lomé (epd). Die Norddeutsche Mission unterstützt eine Kampagne gegen illegale leichte Waffen im westafrikanischen Togo. In den Krankenhäusern des westafrikanischen Landes müssten immer wieder Menschen mit schweren Schussverletzungen behandelt werden, warnte am Montag das Missionswerk mit Sitz in Bremen. Ein Bündnis in Togo will nun zusammen mit der evangelischen Kirche vor Ort und dem Missionswerk die Öffentlichkeit über die Gefahren durch die Waffen aufklären.
In Togo sei die politische Situation schwierig gewesen, erläuterte Félix Aklavon vom Bündnis der togoischen Gesellschaft im Kampf gegen die Verbreitung von leichten Waffen und für den Frieden. «Seitdem zirkulieren viele Waffen illegal, Handfeuerwaffen ebenso wie kleine Maschinenpistolen.» Insgesamt gebe es im Privatbesitz mehr Waffen als zusammengerechnet bei Polizei und Armee. «Die Folge sind bewaffnete Überfälle und viele Opfer.» Allein 2005 seien in Togo 800 Menschen durch illegale Waffen gestorben.
Das Bündnis engagiert sich auch gegen den Handel und den Schmuggel von Waffen. Bei der Aufklärung spiele die evangelische Kirche eine wichtige Rolle, ergänzte Friedensaktivist Aklavon. «Die Leute vertrauen der Kirche mehr als der Politik.» Spenden für die Kampagne können den Angaben zufolge auf das Konto 1072727 bei der Sparkasse in Bremen (Bankleitzahl 29050101) unter dem Stichwort «MP 0911» überwiesen werden.
Die Norddeutsche Mission unterhält seit mehr als 170 Jahren Beziehungen nach Togo und ins benachbarte Ghana. Sie unterstützt dort die evangelischen Kirchen bei der Ausbildung, der medizinischen Grundversorgung, der Landwirtschaft, in der Friedensarbeit und bei pastoralen Aufgaben. Zum Missionswerk gehören neben den evangelischen Kirchen von Togo und Ghana die evangelischen Landeskirchen Bremen, Oldenburg und Lippe sowie die Evangelisch-reformierte Kirche mit Sitz in Leer.