Hannover/Bremen (epd). Nach einer fast zweimonatiger Zwangspause wegen der Corona-Pandemie sind am Sonntag an zahlreichen Orten in Niedersachsen und Bremen wieder die ersten öffentlichen Gottesdienste gefeiert worden. Überall mussten jedoch die geltenden Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten werden. Das hatten die Kirchen und Religionsgemeinschaften mit den Landesregierungen vereinbart, um den Infektionsschutz zu gewährleisten. So waren Mundschutzmasken vorgeschrieben, und auf das Singen von Liedern mussten die Besucher verzichten.
Allerdings öffnete nicht jede Gemeinde deshalb gleich wieder ihre Kirche zur sonntäglichen Feier. «Pfarramt und Kirchenvorstand einer Kirchengemeinde entscheiden selbst, ab wann sie wieder Gottesdienst feiern», sagte der Sprecher der hannoverschen Landeskirche, Benjamin Simon-Hinkelmann. Einige Kirchen und Gemeinden wollen erst vom 17. Mai an wieder öffentliche Gottesdienste anbieten.
Gottesdienste gab es etwa in der Hildesheimer St. Michaeliskirche, in der Oldenburger St. Lambertikirche und im Braunschweiger Dom. Im Dom, der sonst fast 1.000 Menschen Platz bietet, wurde die Besucherzahl auf höchstens 130 beschränkt, um die nötigen Abstände einzuhalten.
Vielerorts überwog dennoch die Freude, wieder zusammenkommen zu können. «Die Gemeinschaft, die man im Gottesdienst erfahren kann, ist durch nichts zu ersetzen», betonte der schaumburg-lippische Landesbischof Karl-Hinrich Manzke aus Bückeburg. Die Bremer Pastorin Heike Wegener sagte: «Es gibt bei uns eine große Sehnsucht nach realen Gottesdiensten.» In Bremen öffneten neben der Kirche im Stadtteil Horn weitere evangelische Kirchen wie der St.-Petri-Dom oder die Kirche «Unser Lieben Frauen».
Das katholische Bistum Osnabrück empfahl, öffentliche Gottesdienste erst wieder ab Montag zu feiern. An Werktagen könnten leichter Erfahrungen gesammelt werden, um dann weiter schrittweise vorgehen zu können. In den katholischen Kirchen sollen Weihwasserbecken leer bleiben, auf den Friedensgruß per Handschlag soll verzichtet werden.
In Niedersachsen und Bremen gibt es insgesamt rund 2.200 evangelische und katholische Gemeinden. Auch in Moscheen und Synagogen können die Gläubigen künftig wieder unter Einhaltung der Hygieneregeln zusammenkommen.