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Hannover (epd). Der muslimische Landesverband Schura hat den Christen in Niedersachsen Mut, Kraft und Ausdauer in der Fastenzeit gewünscht. "Bewusste und freiwillige Enthaltsamkeit stärkt die Seele, gibt Vertrauen in die eigene Person und schärft den Blick für Menschen, denen das, dessen man sich gerade enthält, aus Armut oder Not fehlt", teilte der Verband in Hannover mit. Die siebenwöchige christliche Fastenzeit hat am Aschermittwoch begonnen und dauert bis Ostern. Viele Christen verzichten dabei auf Alkohol, Süßigkeiten oder Fleisch.

Muslime und Christen könnten die Erfahrungen beim Fasten miteinander teilen, sagte der Verbandsvorsitzende Avni Altiner. Muslime sammelten in ihrem Fastenmonat Ramadan lebenslange und positive Erfahrungen. "Fasten ist hier nicht Selbstkasteiung, sondern ein innerer Weg zur Mitmenschlichkeit, zur Nächstenliebe und zu aktivem Eintreten für den Frieden." Altiner erinnerte zugleich an die zahlreichen muslimischen Flüchtlinge im Land.

Der muslimische Fastenmonat beginnt in diesem Jahr am 6. Juni. Dann sind die Gläubigen aufgerufen, von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang auf Essen, Trinken, Rauchen und Sexualität zu verzichten. Die "Schura" vertritt nach eigenen Angaben als einer von zwei Landesverbänden mehr als 90 muslimische Organisationen. Insgesamt leben in Niedersachsen rund 250.000 Muslime.