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Mehrere Monate lang hatten der Diakonische Dienstgeberverband Niedersachsen und die Gewerkschaft ver.di um die Tarife für die rund 45.000 Beschäftigten der Diakonie gerungen. Nun erzielten sie einen Kompromiss.

Hannover (epd). In den Tarifverhandlungen für die rund 45.000 Beschäftigten in der niedersächsischen Diakonie haben Arbeitgeber und Arbeitnehmer nach mehreren Monaten eine Einigung erzielt. Danach werden die Entgelte bis Ende 2027 in drei Stufen um insgesamt 6,5 Prozent erhöht, wie die Gewerkschaft ver.di und der Diakonische Dienstgeberverband Niedersachsen (DDN) am Mittwoch in Hannover mitteilten. Hinzu kommt eine Einmalzahlung von 175 Euro, die im März 2026 ausgezahlt wird.

Damit sei die Tarifsteigerung vergleichbar mit dem Abschluss des öffentlichen Dienstes, sagte Martina Trampenau von ver.di. Dies habe beiden Seiten Kompromisse abverlangt. Die Gewerkschaft hätte sich noch einen Mindestbetrag für die unteren Entgeltgruppen gewünscht, dies hätten die Arbeitgeber jedoch abgelehnt.

Für den DDN sagte Vorstandschef Hans-Peter Daub, das Ergebnis stärke die Attraktivität der diakonischen Unternehmen. Insbesondere für die Arbeit im Schichtdienst am Wochenende und in der Nacht, die typisch für Pflege- und Sozialberufe sei, biete der Abschluss erhebliche Verbesserungen.

In einer ersten Stufe sollen die Löhne und Gehälter ab März 2026 um 2,8 Prozent steigen. Ein weiteres Prozent folgt im Januar 2027. Im Juli 2027 sollen die Entgelte dann um 2,7 Prozent steigen.

Auszubildende erhalten insgesamt 120 Euro mehr und einen zusätzlichen Urlaubstag. Ärztinnen und Ärzte bekommen über die Laufzeit hinweg gestaffelte Erhöhungen von insgesamt 7,9 Prozent. Die Nacht- und Sonntagszuschläge steigen stufenweise um bis zu 30 Prozent, und die Schichtzulage wird je nach Schichtlänge auf 110 oder

180 Euro im Monat erhöht. Für Gewerkschaftsmitglieder konnte ver.di einen zusätzlichen Urlaubstag für 2026 herausverhandeln. Die Verhandlungen betreffen Beschäftigte in Krankenhäusern, Sozialstationen und Altenheimen sowie in Einrichtungen für sozial benachteiligte Jugendliche, Wohnungslose oder Menschen mit Behinderung.