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Armut und gesunde Ernährung schließen sich oft aus. Niedersachsens Ernährungsministerin will deshalb gegensteuern - auch entlang von neuen Handlungsempfehlungen.

Hannover/Oldenburg (epd). Niedersachsen will entlang neuer Handlungsempfehlungen in einem «Fokusheft» die Ernährungsarmut im Land bekämpfen. «Eine gesunde und nachhaltige Ernährung darf nicht vom Geldbeutel abhängen», sagte Niedersachsens Ernährungsministerin Miriam Staudte (Grüne) laut Mitteilung der Landwirtschaftskammer bei der Vorstellung des Hefts am Donnerstag in Hannover. Darin enthalten sind 13 Handlungsempfehlungen an die Politik. Sie reichen von der Einführung einer beitragsfreien Kita- und Schulverpflegung bis hin zur Ausweitung der finanziellen Unterstützung von Studierenden.

Erarbeitet hat sie das Zentrum für Ernährung und Hauswirtschaft Niedersachsen (ZEHN) in Oldenburg im Auftrag des Ministeriums. Von Armut betroffene Familien mit Neugeborenen sollen den Empfehlungen zufolge besonders unterstützt werden. Die ersten 1.000 Tage im Leben eines Kindes von der Schwangerschaft bis zum Kleinkindalter seien entscheidend für die spätere Gesundheit, hieß es. Außerdem sollten Tafeln und andere karitative Angebote der Lebensmittelweitergabe staatlich unterstützt werden.

Mit dem «Fokusheft» schreibe das Land seine Ernährungsstrategie fort. Rund 1,3 Millionen Menschen in Niedersachsen sind den Angaben zufolge armutsgefährdet. Armut wirke sich auf die Ernährung aus: Wer sich nicht ausreichend mit Lebensmitteln versorgen könne, leide oftmals unter Hunger, Nährstoffmangel oder sozialen Einschränkungen