Hannover (epd). Das niedersächsische Straßenmagazin «Asphalt» feiert sein 15-jähriges Bestehen. Das Selbsthilfe-Projekt wurde 1994 gemeinsam von der Diakonie und dem hannoverschen Verein Hiob, der Obdachlose unterstützt, ins Leben gerufen. Die Zeitung ist ausschließlich bei Straßenverkäufern und nicht an Kiosken erhältlich.
Dadurch kämen Verkäufer und Kunden ins Gespräch, sagte der frühere hannoversche Diakoniepastor und Herausgeber, Walter Lampe: «Asphalt schafft Beziehungen.»
Eine Zeitung kostet für die Verkäufer 80 Cent, für 1,60 Euro wird sie weiterverkauft. Obdachlose oder Sozialschwache könnten sich so ein Zubrot zu den staatlichen Leistungen verdienen, hieß es. Das Magazin, das von professionellen Journalisten erstellt wird, richtet sich nach eigenen Angaben an alle Bevölkerungsgruppen. Während Straßenzeitungen in einigen anderen Städten mittlerweile wieder eingestellt wurden, sei Asphalt eine Erfolgsgeschichte und behaupte sich bis heute auf dem Markt, sagte die langjährige Redakteurin des Magazins, Renate Schwarzbauer.
Asphalt erscheint monatlich in einer Auflage von mehr als 25.000 Exemplaren. Wohnungslose oder Arbeitslosengeld-Empfänger verkaufen die Zeitung in 15 Städten und Regionen in Niedersachsen, neben Hannover beispielsweise auch in Celle oder Ostfriesland. Die erste Ausgabe der Zeitung erschien im September 1994. Seit 1997 ist der Verlag als gemeinnützige GmbH organisiert. Der Großteil der laufenden Kosten wird durch Spenden getragen.
Hierzu verbreitet epd auch den Korrespondentenbericht Mit «Asphalt» auf der Straße - Niedersächsisches Obdachlosen-Magazin bietet seit 15 Jahren Hilfe zur Selbsthilfe