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28 Religionslehrkräfte aus ganz Niedersachsen erhalten Vokationsurkunden

28 Religionslehrkräfte aus ganz Niedersachsen haben am Freitag, 14. November, in der Willehad-Kirche in Rastede/Wahnbek bei Oldenburg ihre Vokationsurkunden erhalten. Mit ihnen zusammen erhielten zwei Religionslehrkräfte, die die Ausbildung zu Schulseelsorgenden absolviert haben, ihre Urkunden. Im Gottesdienst wurden sie für ihren Dienst gesegnet und zur Erteilung des evangelischen Religionsunterrichts beauftragt. Der Gottesdienst wurde geleitet von Oberkirchenrat Lars Dede und Pfarrer Fritz Pinne, Leiter der Arbeitsstelle für Religionspädagogik (arp) der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg.

Oberkirchenrat Lars Dede betonte in seiner Predigt, es sei das Besondere am Religionsunterricht, dass in diesem Unterricht der Bezug des eigenen Lebens auf Gott reflektiert, thematisiert und zur Sprache gebracht werde. Religion sei so wichtig, „weil es in diesem Fach um nichts weniger als um den Sinn des Lebens geht. Und das nicht aus einer Vogelperspektive oder der Haltung dogmatischer Gewissheiten, sondern bezogen auf die Welt die uns umgibt“, so Dede.

Im Religionsunterricht gehe es um nichts weniger als um Freiheit und Würde, um Gerechtigkeit und Frieden, um Gemeinschaft und Hoffnung und um „unser Dasein in der Welt“.

Im Mittelpunkt stehe auch die eigene Identität wie auch die der Schülerinnen und Schüler. „Denn die Fragen, die im Religionsunterricht verhandelt werden, tangieren uns. Sie fordern uns heraus“, sagte Oberkirchenrat Dede. „Der christliche Religionsunterricht mit seinen Themen leistet einen wichtigen Beitrag für unser Zusammenleben in unserem Land und in der Welt.“

Vokation
Im Anschluss an den Gottesdienst überreichten Oberkirchenrat Lars Dede und Pfarrer Fritz Pinne den Lehrerinnen und Lehrern ihre Vokationsurkunden. Die Vokation ist Voraussetzung, um evangelischen Religionsunterricht an staatlichen Schulen zu erteilen. Diese Bestätigung wird von der Konföderation evangelischer Kirche in Niedersachsen ausgesprochen. Mit der Vokation verpflichten sich die evangelischen Kirchen in Niedersachsen, den Dienst der Religionslehrkräfte zu begleiten und unterstützen diese kontinuierlich durch Fortbildungs- und Beratungsangebote.

Vokationstagung zum Thema „Zeit und Endlichkeit“ 
Im Vorfeld hatten die Religionslehrkräfte aus dem Einzugsgebiet der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen an einer dreitägigen Vokationstagung zum Thema „Zeit und Endlichkeit“ im Ev. Bildungshaus in Rastede teilgenommen. In zahlreichen Arbeitseinheiten wurden Grundinformationen und praktische Hilfestellungen für diese wichtige Thematik gegeben. Auch die Frage, wie mit Tod und Trauer in der Schule umgegangen werden könne, spielte eine wichtige Rolle. Neben den theoretischen Informationen lag ein besonderer Schwerpunkt auf kreativen Erarbeitungsmöglichkeiten. Auch der kollegiale Austausch „nebenbei“ kam nicht zu kurz. 

Die Tagung wurde von Pfarrer Fritz Pinne geleitet. Als Referentinnen waren dabei: Julia Villbrandt-Firneisen, Lehrkraft an den Berufsbildenden Schulen des Landkreises Wesermarsch; Manuela Ehrt, Lehrkraft an der OBS Bookholzberg, sowie Gina zu Jeddeloh und Henrike Freels aus der Arbeitsstelle Religionspädagogik in Oldenburg. Zudem informierte der Leiter der Oldenburgischen Bibelgesellschaft, Pastor i.R. Hartmut Schwarz, über hilfreiche Angebote für Schulen aus der Bibelgesellschaft.

Ein Abend wurde von dem Musiker Holger Trempeck-Wilken musikalisch-kreativ mit einem Singworkshop gestaltet. Dabei wurden auch Lieder für den Gottesdienst ausgesucht und gesungen. An einem weiteren Abend war Oberkirchenrat Lars Dede in der Runde zu Gast und stellte sich den Fragen der jungen Lehrkräfte. Dabei wurde kritisch über die Stellung des Religionsunterrichts in der Schule diskutiert. Es wurde deutlich, wie unterschiedlich die Situation in den einzelnen Schulen und Regionen ist. Die Lehrkräfte wünschen sich Unterstützung für ihr Fach. Oberkirchenrat Dede betonte, dass religiöse Bildung nicht nur für Kinder und Jugendliche, sondern auch für die Gesellschaft von großer Bedeutung sei. „Religiöse Bildung ist ein wichtiges Fundament, um sich in der Welt zu orientieren“, so Dede.

Der Gottesdienst in der Willehad-Kirche in Rastede/Wahnbek wurde dann von Musiker Holger Trempeck-Wilken musikalisch begleitet und bot einen feierlichen Abschluss dieser intensiven Tage. Hier stand der Segen für die jungen Lehrkräfte und ihre Arbeit in besonderer Weise im Mittelpunkt.

Zu den 28 Religionslehrkräften aus ganz Niedersachsen gehörten Lehrkräfte aus allen Schulformen: Förderschulen, Grundschulen, Oberschulen, Gymnasien und Berufsbildenden Schulen.

Schulseelsorge
Gemeinsam mit den Teilnehmenden der Vokationstagung wurden zwei Lehrkräfte gesegnet, die die Ausbildung zu Schulseelsorgenden absolviert haben. Diese anspruchsvolle und bereichernde Ausbildung wird von den Kirchen getragen und kann ein wichtiger Pfeiler der Schulgemeinschaft werden: Schulseelsorger*innen nutzen im Gespräch Ansatz, Ideen und Methoden der Systemischen Seelsorge. Diese lenkt den Blick auf die Ressourcen und stärkt die Eigenverantwortlichkeit und Selbstwirksamkeit des Einzelnen.

Evangelische Schulseelsorger*innen können sich darüber hinaus mit unterschiedlichen Projekten, Andachten, Trauerritualen und Ideen in die Schulgemeinschaft einbringen, die die Schulkultur und das Miteinander in der Schule unterstützen. Sie tragen auf unterschiedliche Weise zur Entwicklung und Wahrung einer menschenfreundlichen Schule bei.

Das Angebot der Evangelischen Schulseelsorge richtet sich unabhängig von der jeweiligen religiösen Einstellung an Menschen im System der eigenen Schule.

Die Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg bietet zweimal im Jahr eine Vokationstagung für je rund 30 Religionskräfte aus ganz Niedersachsen an. Weitere Vokationstagungen in Niedersachsen werden von den anderen Kirchen der Konföderation angeboten. 

28 Religionslehrkräfte aus ganz Niedersachsen haben ihre Vokationsurkunden zur Erteilung des evangelischen Religionsunterrichts von Oberkirchenrat Lars Dede (links) und Pfarrer Fritz Pinne (rechts) erhalten.
28 Religionslehrkräfte aus ganz Niedersachsen haben ihre Vokationsurkunden zur Erteilung des evangelischen Religionsunterrichts von Oberkirchenrat Lars Dede (links) und Pfarrer Fritz Pinne (rechts) erhalten.