Oldenburg (epd). Der renommierte Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreis wird in diesem Jahr nicht verliehen. Die 286 eingereichten Werke könnten nicht mit dem Anspruch des Preises und der hohen Qualität der bislang ausgezeichneten Titel und Autoren mithalten, heißt es in der Begründung der Jury, die die Stadt Oldenburg am Freitag veröffentlichte. Der Preis wird seit 1977 für herausragende Titel mit hohen literarischem und ästhetischem Anspruch vergeben. Mit 7.600 Euro zählt er zu den bundesweit höchst dotierten Auszeichnungen für Kinder- und Jugendliteratur.
Stattdessen empfahl die Jury aus Pädagogen, Autoren und einer Schülerin eine Auswahl von vier Jugend- und Kinderbuchmanuskripten, «die mit originellen Settings, einem frischen Ton, einer ungewöhnlichen Perspektive die aktuelle Kinder- und Jugendbuchliteratur bereichern und damit deutlich aus dem Gros der Einsendungen herausstachen». Die fünf Juroren würdigten die Jugendbuchmanuskripte «Läuft» des Hamburger NDR-Kulturredakteurs Ocke Bandixen und «Im Himmel gibt es Sucuk, so viel du willst» des Düsseldorfers Tobias Steinfeld. Eine Erwähnung fand auch «Was wir dachten was wir taten» von Lea-Lina Oppermann aus Hennef. Der Berliner Martin Muser schaffte es mit dem Kinderbuchmanuskript «Kannawoniwasein - Finn und Jola machen Sachen» in die Auswahl.
Zu den bisherigen Preisträgern zählten unter anderem die Schriftstellerin Mirjam Pressler, der Autor Zoran Drvenkar und der Bilderbuch-Illustrator Nikolaus Heidelbach. Vergangenes Jahr ging der Preis an den Frankfurter Autor Florian Wacker, der für sein Jugendbuch «Dahlenberger» ausgezeichnet wurde.
Die Preisverleihung zählt normalerweise zu den Höhepunkten der bundesweit größten nicht-kommerziellen Kinderbuchmesse (KIBUM), die dieses Jahr vom 5. bis zum 15. November im Oldenburger Kulturzentrum PFL stattfindet. Einmal im Jahr kommen dort rund 30.000 kleine und große Besucher zusammen, um die rund 2.500 neu erschienen deutsprachigen Kinder- und Jugendmedien zu sichten.