Hannover (epd). Sechs Radio- und Fernseh-Produktionen werden in diesem Jahr mit dem Robert Geisendörfer Preis, dem Medienpreis der Evangelischen Kirche, ausgezeichnet. Wie die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) am Dienstag in Hannover mitteilte, erhalten unter anderem Andreas Kleinert, Alex Buresch und Matthias Pacht einen Preis für «Rosis Baby», einen TV-Film aus der Reihe «Polizeiruf 110» aus München (BR). Der Film, in dem eine junge Frau mit Down-Syndrom im Mittelpunkt steht, spiele nuanciert «mit den verschiedenen Formen von Behinderung» und gebe Einblick in die Konflikte von Familien, die ein behindertes Kind haben, lobte die Jury.
Ein weiterer Preis geht an Lutz Ackermann, Anita Blasberg und Marian Blasberg für die ZDF-Dokumentation «Die Weggeworfenen.
Geschichte einer Abschiebung». Die Jury lobte den Film über eine Familie, die nach 13 Jahren in Deutschland plötzlich nach Togo abgeschoben wurde, als Dokumentation, die «ohne falsche Anklage auskommt und deshalb umso stärker an die Verantwortung von Politik und Gesellschaft erinnert».
In der Kategorie Hörfunk werden Ricarda Bethke und Thomas Zenke für das Feature «Meine liebe Änne!» (Deutschlandfunk) ausgezeichnet.
Die Jury lobte die Distanz, mit der die Autorin die Zuhörer an der erschütternden Geschichte ihrer Familie in der Nazizeit teilhaben lasse. Ein weiterer Preis geht an Elke Suhr für das Feature «Mein lieber Heinrich», in dem sie anhand von Briefen eine niederdeutsche Familiengeschichte im 20. Jahrhundert erzählt.
Die Jury Kinderprogramme zeichnet Sybille Tafel, Anja Kömmerling und Thomas Brinx für den Märchenfilm «König Drosselbart» aus. Die HR-Produktion zeige auf herausragende Weise, «wie man einen Klassiker moderat modernisiert», urteilte die Jury. Eine lobende Erwähnung geht an Karen Markwardt für ihre Moderation der Reihe «Karen in Action».
Der Sonderpreis der Jury für exemplarische publizistische oder künstlerische Leistungen geht an den ehemaligen Fernsehspielchef des ZDF, Hans Janke, für seine herausragenden Verdienste um das deutsche Fernsehen.
Die Preise werden am 10. September in Leipzig verliehen. Der Robert Geisendörfer Preis ist mit insgesamt 25.000 Euro dotiert. Er wird seit 1983 in Gedenken an den christlichen Publizisten Robert Geisendörfer vergeben, der sich als Gründungsdirektor des Gemeinschaftswerks der Evangelischen Publizistik und Fernsehbeauftragter des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland in vielfältiger Weise um den Rundfunk verdient gemacht hat.
Ausgezeichnet werden Hörfunk- und Fernsehsendungen aus allen Programmsparten, die das persönliche und soziale Verantwortungsbewusstsein stärken, zur gegenseitigen Achtung der Geschlechter beitragen und die christliche Orientierung vertiefen.