Je mehr man sich mit dem Thema Organspende befasst, desto deutlicher zeigt sich die Problematik des Hirntod-Konzeptes. Die Evangelischen Frauen in Deutschland (EFiD) kritisieren, die mit dem Konzept einhergehende Gleichsetzung von Hirntod und Tod. Sie fordern genauer zu definieren, unter welchen Bedingungen eine Organentnahme bei hirntoten Sterbenden erlaubt sein soll.
In diesem Kontext veranstaltet die Frauenarbeit der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg das Seminar „Organe spenden? Informieren – Differenzieren – Frei entscheiden“. In Kooperation mit der Akademie der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg und der Stiftung Hospizdienst Oldenburg referiert u.a. Prof. Dr. med. Andreas Zieger, Facharzt für Neurochirurgie und Experte für Fragen des Hirntods. Mit seinen Vortrag „Zur Unvereinbarkeit des Gleichsetzung von Hirntod und Individualtod – Impulse aus beziehungsmedizinsicher Sicht“ tritt der Oldenburger Mediziner für eine enge (strikt individuelle) Zustimmungslösung ein. Gleichzeitig müssten, so A. Ziegler, Argumente für oder gegen die „Zustimmungslösung“ mit allen Beteiligten diskutiert werden, um individuelle Entscheidungen zu ermöglichen. Nur so könne der Vorrang einer auf Beziehungen beruhenden Entscheidung, persönlich verantwortbaren Entscheidung vor ordnungspolitischen und marktlogisch-industriellen Fremdinteressen gewahrt werden.
Weitere Referentinnen sind Frauke Josuweit, Ev. Frauen in Deutschland (EfiD) aus Hannover und Pastorin Evelyn Freitag, Krankenhausseelsorgerin am Klinikum Oldenburg.
Das Seminar findet in den Räumen der Stiftung Hospizdienst Oldenburg, Haareneschstraße 62 statt. Beginn ist um 16 Uhr, Ende um 20 Uhr
Kosten: 15 Euro (inklusive Imbiss)
Anmeldeschluss: Freitag, 5. Mai