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Hannover/Gütersloh (epd). Immer mehr Senioren drohen einer Studie zufolge zu verarmen. Im Jahr 2006 war noch jeder zehnte Bundesbürger über 65 Jahren von Altersarmut bedroht, im Jahr 2013 war es bereits jeder siebte, in Niedersachsen und Bremen sogar nahezu jeder sechste, wie die Bertelsmann Stiftung am Montag in Gütersloh mitteilte. Als armutsgefährdet gelten Menschen, die weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens aller Haushalte haben.

Besonders häufig betroffen sind der Untersuchung zufolge Frauen, Alleinstehende, Geringqualifizierte und Migranten. In Niedersachsen und Bremen lag das Armutsrisiko im Jahr 2013 bei 15,8 Prozent und damit deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 14,3 Prozent. In Niedersachsen stieg das Risiko seit 2006 um 3,4 Prozentpunkte. In Bremen war der Anstieg im selben Zeitraum mit 8,3 Prozentpunkte deutlich höher.

Die Wahrscheinlichkeit für Altersarmut liegt demnach in Ostfriesland mit Ausnahme des Kreises Leer über dem bundesweiten Vergleich. Auch in den Landkreisen Cloppenburg, Diepholz, Goslar, Grafschaft Bentheim, Holzminden, Lüchow-Dannenberg, Northeim, Osnabrück und Vechta ergibt sich dieses Bild. Ein geringeres Armutsrisiko als im Bundesdurchschnitt verzeichneten die Statistiker lediglich in der Stadt Braunschweig sowie in den Kreisen Gifhorn, Harburg und in der Grafschaft Bentheim.

Die Studie empfiehlt als Prävention gegen Altersarmut den Kommunen, mit einem Ausbau der Kindertagesbetreuung die Erwerbsbeteiligung von Müttern zu ermöglichen. Zudem sollten die Kommunen intensive soziale Betreuungs- und Unterstützungsangebote für ältere Menschen anbieten.

Für die Studie wurden Daten des «Wegweiser Kommune» und des Mikrozensus 2013 ausgewertet. Der «Wegweiser Kommune» der Bertelsmann Stiftung stellt für Kommunen in Deutschland Daten und Handlungskonzepte für kommunale Akteure zur Verfügung.