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Hannover/Bremen (epd). Bei der Weiterbildung gibt es einer aktuellen Studie zufolge sehr große regionale Unterschiede. Im Durchschnitt nimmt jeder achte Deutsche ab 25 Jahren mindestens einmal im Jahr an einer Weiterbildung teil (12,3 Prozent), wie aus dem am Montag veröffentlichten Weiterbildungsatlas der Bertelsmann Stiftung in Gütersloh hervorgeht. Niedersachsen liegt dabei im unteren Mittelfeld. Jeder neunte Bürger (11,4 Prozent) besucht dort einmal jährlich eine Weiterbildung. Bremen liegt mit einer Quote von 10,5 Prozent deutlich unter dem Bundesdurchschnitt.

Zu den niedersächsischen Kreisen mit den wenigsten Weiterbildungsbesuchen zählt die Grafschaft Bentheim (3,1 Prozent) und die Stadt Emden (4,6 Prozent). An der Spitze stehe der Landkreis Oldenburg (18,2 Prozent) und die Stadt Oldenburg (18,4 Prozent). Die Teilnahme an Weiterbildungen hat den Analysten zufolge unterschiedliche Gründe. Neben der regionalen Sozial- und Wirtschaftsstruktur sei auch die Qualität des Weiterbildungsangebots entscheidend.

In Bremen sei die Weiterbildungsquote zwischen den Jahren 2012 und 2013 um 1,8 Prozentpunkte bundesweit am stärksten gesunken, hieß es. Auch im Vergleich mit anderen Stadtstaaten wie Hamburg oder Berlin liegt Bremen hinten.

Im Ländervergleich wiesen Baden-Württemberg und Hessen mit 14,8 Prozent und 14,6 Prozent die höchsten Teilnahmequoten auf. Die niedrigsten Werte verzeichnen Sachsen-Anhalt, Nordrhein-Westfalen, Mecklenburg-Vorpommern und das Saarland mit jeweils 10,4 Prozent. «Damit wird Chancengerechtigkeit bei beruflichem und sozialem Aufstieg eingeschränkt», kritisierte Jörg Dräger vom Vorstand der Bertelsmann Stiftung.

Für den Deutschen Weiterbildungsatlas werteten Wissenschaftler des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung Daten des Mikrozensus der Jahre 2012 und 2013 aus. Der Weiterbildungsatlas erfasst erstmals auch die Quoten in Kreisen und kreisfreien Städten.