Sexualisierte Gewalt: Oldenburgische Kirche spricht mit Betroffenen
Von Donnerstag bis Sonnabend, 22. bis 24. Mai, tritt die Synode der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg im Evangelischen Bildungshaus in Rastede zu ihrer 11. Tagung zusammen.
Die 11. Tagung der 49. Synode der oldenburgischen Kirche beginnt am Donnerstag, 22. Mai, um 9:00 Uhr mit einem Gottesdienst in der St.-Ulrichs-Kirche in Rastede (Predigt: Pfarrerin Dr. Hanna Keese).
Die Beratungen beginnen am Donnerstag 11:00 Uhr im Evangelischen Bildungshaus Rastede.
Die Synode wird sich am Donnerstagnachmittag schwerpunktmäßig mit dem Thema „Prävention, Aufarbeitung und Anerkennung von sexualisierter Gewalt“ beschäftigen. Dazu hat das Kirchenparlament die Betroffenenvertreterin Nancy Janz aus Bremen und eine weitere von sexualisierter Gewalt betroffene Person eingeladen, so Synodenpräsidentin Sabine Blütchen im Vorfeld der Synodentagung. Der direkte Austausch zwischen den Delegierten und den Betroffenen ist nicht öffentlich.
Es gehe darum, Anregungen und Wünsche der Betroffenen ernst zu nehmen und als Kirche zu helfen, sagte Blütchen: „Wir können nur so wenig tun, um das Leid zu lindern.“ Da gebiete es schon der Respekt, die Betroffenen zu Wort kommen zu lassen. Bischof Thomas Adomeit ergänzte, das Treffen sei die Fortsetzung von Gesprächen auf einer anderen Ebene. Er selbst habe bereits mit Betroffenen gesprochen. „Wir wollen alle Gesprächskanäle offenhalten.“
Ein weiterer Schwerpunkt der Synode ist am Freitagnachmittag das Jahresthema 2025 „Lauter Glaube“. Die Delegierten sollen sich laut Adomeit in Arbeitsgruppen darin üben, öffentlich über ihren Glauben zu sprechen. Außerdem gehe es darum, neue Verkündigungsformen auszuprobieren. Dazu gehörten die sozialen Medien, digitale Podcasts oder Gedichte. Die biblische Botschaft werde seit mehr als 2.000 Jahren mit den Medien der jeweiligen Zeit weitergetragen. Auch der Reformator Martin Luther habe sich des Buchdrucks bedient - einer zu seiner Zeit revolutionären neuen Erfindung. Das Jahresthema wird vorwiegend in Gesprächsgruppen und anschließenden Workshops behandelt werden und es wird verschiedene Impulse geben.
Auf der Tagesordnung stehen weiterhin der Bericht aus dem Gemeinsamen Kirchenausschuss, der Bericht zur Konsolidierung des Diakonischen Werks der oldenburgischen Kirche, ein Zwischenbericht zur Weiterentwicklung des Ev. Bildungshauses Rastede, der Prioritätenprozes s und ein Projektplan zur Umsetzung sowie zahlreiche Berichte aus Synodenausschüssen und Arbeitsbereichen.
Darüber hinaus wird die Synode verschiedene Kirchengesetze beraten, so z. B. das Rahmenpfarrstellenplangesetz, das Rahmenpfarrstellenplanerprobungsgesetz und das Kirchenverwaltungsgesetz.
Die Verhandlungen der Synode können im Live-Stream verfolgt werden, der unter dem Link: www.kirche-oldenburg.de/synode/live angeboten wird.