Osnabrück/Hannover (epd). An Til Schweigers Stiftung zur Flüchtlingshilfe wollen sich zahlreiche weitere Prominente beteiligen. Der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Freitagsausgabe) sagte der 51 Jahre alte Schauspieler, dem Beirat würden neben anderen Fußball-Bundestrainer Joachim Löw, der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel (SPD), die ehemalige Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth (CDU), der Schauspieler Jan Josef Liefers sowie der Rapper Thomas D angehören. «Das sind alles tolle Menschen, mit denen man ganz viel Schönes bewegen kann», sagte Schweiger.
Der Schauspieler will die Stiftung «Til Schweiger Foundation» nennen. Bereits vor der formellen Gründung habe er viel Geld eingesammelt. Er selbst gebe 100.000 Euro, auch Thomas D steuere diese Summe bei. Löw wolle 25.000 Euro von einer Sportstiftung einbringen.
Das erste Engagement der Foundation ist für die niedersächsische Flüchtlings-Erstaufnahme in Osnabrück geplant. Schweiger will dort nach eigenen Angaben unter anderem den Aufbau einer Fahrrad- und Holzwerkstatt, ein kostenloses WLAN-Netz sowie die Einstellung von Deutschlehrern fördern.
Er wolle auch weiterhin Flüchtlingen in Osterode helfen, wenn dort eine Erstaufnahme entsteht, sagte Schweiger dem Portal «bild.de». Sollte das Land Niedersachsen die Probleme überwinden und jemanden finden, der die Erstaufnahme in Osterode betreibt, stehe er sofort parat. «Dann gehe ich nach Osterode mit meinen Projekten. Ich stehe zu meinem Wort!» Er rechne für die Harzstadt mit Verzögerungen von rund einem halben Jahr.
Ein Sprecher des Niedersächsischen Innenministeriums sagte am Freitag in Hannover, das Land werde sich vertraglich absichern, dass die Gebäude in Osterode «so hergerichtet werden, wie wir uns das vorstellen». Konkrete Termine für die nötigen Sanierungsschritte oder den möglichen Einzug von Flüchtlingen in die Kasernengebäude nannte er nicht.
In den Gebäuden sind einem Bericht des Radiosenders NDR Info zufolge unter anderem Asbest, Glaswolle und giftige und krebsauslösende Chlorverbindungen verbaut worden. Der Landkreis Osterode hatte dem Sender bestätigt, dass viele Gebäude für einen Daueraufenthalt derzeit nicht geeignet seien. Die Sanierung koste demnach einen zweistelligen Millionenbetrag.
Auch der niedersächsische Diakoniechef Christoph Künkel lobte das Engagement von Prominenten für Flüchtlinge. «Es unterstreicht, was die vielen Ehrenamtlichen bereits für die Menschen tun, die in unserem Land Schutz suchen», sagte er am Freitag. Schweiger «macht das auf seine Art und mit seinen Worten», unterstrich Künkel. Für die Ehrenamtlichen sei dies ein wichtiges Zeichen.