Hannover/Bremen (epd). Erstmals nach einer monatelangen Pause hat am Freitag deutschlandweit und auch in Niedersachsen und Bremen die «Fridays for Future»-Bewegung wieder für mehr Klimaschutz demonstriert. In den größeren Städten im Nordwesten beteiligten sich über 10.000 Menschen an den Protesten. In Hannover ermutigte der evangelische Landesbischof Ralf Meister die Demonstranten, hartnäckig für ihre Ziele einzutreten. Unter dem Motto «Kein Grad weiter» zogen in Bremen sechs Protestzüge in die Innenstadt.
Bei der Abschlusskundgebung in der Hansestadt zählten die Organisatoren rund 3.500 Teilnehmer, laut Polizei kamen etwa 2.700 Menschen zusammen. Wissenschaftler der deutschen Neumayer-Forschungsstation in der Antarktis schickten «liebe Grüße aus dem Eis» nach Bremen. Sie berichteten per Audio-Botschaft von dramatischen Klimaveränderungen, die «sehr deutlich» und vor allem auf der westantarktischen Halbinsel spürbar seien.
In Hannover rief Landesbischof Meister den Demonstranten bei einer Kundgebung zu: «Ihr seid die Hoffnungszeichen für eine Welt, die euch so dringend braucht.» Gegenüber Leugnern und Verschwörungstheoretikern müsse sich «Fridays for Future» behaupten: «Ihr müsst weiter Menschen im Weg stehen, damit die Ignoranten nicht drumherum kommen, zu erkennen, was ihr erkannt habt.» In der niedersächsischen Landeshauptstadt blockierten die Demonstranten mittags an acht Standorten teilweise den Cityring. Die Polizei zählte rund 3.000 Teilnehmer.
In Göttingen versammelten sich in zwei Protestzügen insgesamt rund 2.500 Menschen. In der Friedensstadt Osnabrück kamen nach Polizeiangaben rund 800 Demonstranten zusammen. In Verden beteiligten sich in der Spitze rund 200 Demonstranten, in Osterholz-Scharmbeck nahmen rund 350 Personen an einem Zug durch die Innenstadt teil.
In Oldenburg startete eine erste Demo bereits um 8.30 Uhr am Morgen. An ihr sollten nur Schüler der IGS Flötenteich, der Helene-Lange-Schule und der Cäcilienschule teilnehmen. Die Polizei zählte bei der friedlichen Kundgebung auf dem Schlossplatz rund 200 Teilnehmende. Am Nachmittag fand dort eine Fahrrad-Demo statt. In Braunschweig startete eine Kundgebung erst am späten Nachmittag.
In allen Aufrufen im Internet mahnten die Organisatoren, die Corona-Regeln mit Abstand und Masken unbedingt einzuhalten. Insgesamt gab es an mehr als 60 Orten in Niedersachsen und Bremen Proteste. Die Vorgaben der Veranstalter wurden laut Polizei stets eingehalten.