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Grundlegende Reform ohne Kürzungen: Dafür spricht sich eine Mehrheit der Deutschen in einer Umfrage zur Rente aus. Sie setzen auf mehr Einzahler, Eigenvorsorge und Änderungen beim Renteneintritt.

Essen/Braunschweig (epd). Mehr als drei Viertel der Deutschen (82 Prozent) hält einer Umfrage zufolge eine grundlegende Reform der gesetzlichen Rente für erforderlich. Nur neun Prozent sprechen sich dagegen aus, wie eine am Sonntag veröffentlichte Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der Zeitungen der Essener Funke Mediengruppe, zu der auch die «Braunschweiger Zeitung» gehört, ergab. Die Meinungsforscher befragten demnach vom 16. bis 22. Dezember 5.000 Bundesbürgerinnen und Bundesbürger ab 18 Jahren online.

Insgesamt 60 Prozent der Befragten finden es den Angaben zufolge eindeutig oder eher richtig, das Rentenniveau zu sichern, auch, wenn dadurch hohe Kosten entstehen. 23 Prozent sehen das nicht so. Zudem spricht sich eine Mehrheit (76 Prozent) gegen Rentenkürzungen aus, um die Finanzierung der gesetzlichen Rente langfristig zu sichern, wie die Umfrage ergab. Nur 14 Prozent der Befragten sind für Kürzungen.

Mehrheit für mehr private Altersvorsorge
Etwas mehr als die Hälfte der Befragten (56 Prozent) stimmt der Aussage zu, dass sich Bürgerinnen und Bürger stärker eigenverantwortlich um ihre private Altersvorsorge kümmern müssten - etwa ein Viertel (26 Prozent) ist dagegen. Insgesamt 18 Prozent der Befragten sind in dieser Frage unentschieden.

Mit Blick auf konkrete Änderungen an der gesetzlichen Rente stimmt eine Mehrheit (60 Prozent) der Idee zu, den Renteneintritt nicht am Lebensalter, sondern an der Zahl der Beitragsjahre zu orientieren, wie die Umfrage ergab. Etwa ein Viertel (24 Prozent) hält dies für falsch. Insgesamt 81 Prozent der befragten Bürgerinnen und Bürger spricht sich zudem dafür aus, dass Beamte, Selbstständige und Abgeordnete in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen müssten - nur jeder Zehnte (12 Prozent) ist dagegen.

Info
Folgende Fragen wurden unter anderem gestellt:
- Halten Sie eine grundlegende Reform der gesetzlichen Rente für erforderlich?
- Wie bewerten Sie den Vorstoß, den Renteneintritt nicht am Lebensalter, sondern an der Zahl der Beitragsjahre zu orientieren?
- Wie würden Sie es bewerten, wenn Beamte, Selbstständige und Abgeordnete in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen müssten?
- Wie würden Sie es bewerten, wenn Rentenkürzungen vorgenommen würden, um die Finanzierung der gesetzlichen Rente langfristig zu sichern?
- Sollten sich Bürgerinnen und Bürger stärker eigenverantwortlich um ihre private Altersvorsorge kümmern?

Zu den Zeitungen der Funke Mediengruppe gehören: «Berliner Morgenpost», «Hamburger Abendblatt», «Bergedorfer Zeitung», «Westdeutsche Allgemeine Zeitung», «Neue Ruhr Zeitung/Neue Rhein Zeitung», «Westfälische Rundschau», «Westfalenpost», «Braunschweiger Zeitung», «Harz Kurier», «Thüringer Allgemeine», «Ostthüringer Zeitung», «Thüringische Landeszeitung».