Hannover (epd). Mit weiteren Kundgebungen und Aktionen an diesem Wochenende will die Initiative «Seebrücke» ihrer Forderung nach sofortiger Evakuierung aller bedrohte Menschen aus Afghanistan Nachdruck verleihen. Auch in Hannover würden Aktivisten am Samstag (28. August) auf die Straße gehen, kündigte die «Seebrücke» an. Die Demonstration beginnt um elf Uhr auf dem Trammplatz.
Neben einer Luftbrücke für die aus Afghanistan herauszuholenden Menschen verlangt die Initiative unter anderem humanitäre Aufnahmeprogramme für die Betroffenen. Für sie müsse es auch eine gesicherte Bleibeperspektive in Deutschland und einen langfristigen Abschiebestopp geben.
Unterdessen bekräftigte der Niedersächsische Flüchtlingsrat seine Forderung nach einem Landesaufnahmeprogramm für gefährdete Afghaninnen und Afghanen. «Wenn die Landesregierung es ernst damit meint, besonders gefährdete Personen wie Journalisten oder Menschenrechtsaktivisten vor der Taliban schützen zu wollen, dann muss sie jetzt selbst aktiv werden und ein eigenes Aufnahmeprogramm auflegen», sagte Karim Alwasiti vom Flüchtlingsrat: «Und zwar ganz unabhängig von den Plänen des Bundes.»
Mit einem solchen Aufnahmeprogramm könne Niedersachsen ein Zeichen der Solidarität setzen und signalisieren, «dass wir die Afghanen auch dann nicht im Stich lassen, wenn sich die Augen der Welt nicht länger auf Kabul richten». Aufnahmeprogramme ermöglichten die Aufnahme von Menschen, die trotz ihrer akuten Gefährdung keine Möglichkeit hätten, nach Deutschland einzureisen, erläuterte Alwasiti.