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Wölpinghausen/Kr. Schaumburg (epd). Angesichts der militärischen Kämpfe um die irakische Stadt Mossul rechnet der Lutherische Weltbund mit einem deutlichen Anstieg der Flüchtlinge in den Lagern im Norden des Landes. Nach einer Befreiung könnten Hunderttausende in die Flüchtlingslager in der Umgebung der zerstörten Stadt strömen, sagte die Direktorin vom Weltdienst des Lutherischen Weltbundes, Maria Immonen aus Finnland, am Freitag im niedersächsischen Wölpinghausen. Das sei eine logistische Herausforderung für die Hilfswerke.

Der Weltdienst des Lutherischen Weltbundes betreut rund 2,3 Millionen Flüchtlinge, vor allem in Entwicklungsländern. Die Organisation engagiert sich auch in Flüchtlingslagern in der Autonomen Region Kurdistan im Nordirak. Dort versorgen Mitarbeiter die Flüchtlinge mit Nahrungsmitteln und unterstützen sie unter anderem mit Bildungsprojekten und psychosozialer Beratung.

In Mossul befänden sich derzeit rund 1,5 Millionen Menschen, sagte Immonen. Nach der Befreiung müssten sie dann gleichzeitig mit Wasser, Essen, Decken und Zelten versorgt werden. Es könnte zu einer ähnlichen humanitären Katastrophe wie im syrischen Aleppo kommen, warnte sie.

In Wölpinghausen berät seit Donnerstag der Ausschuss für kirchliche Zusammenarbeit und Weltdienst des Deutschen Nationalkomitees. Die darin zusammengeschlossenen elf deutschen Landeskirchen unterstützten die Entwicklungs- und Nothilfe des Weltbundes im vergangenen und den beiden kommenden Jahren den Angaben zufolge mit je rund 1,06 Millionen Euro. Im Weltbund sind insgesamt 145 Mitgliedskirchen mit 74 Millionen Gläubigen vertreten.