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Wer steht zu Weihnachten eigentlich an der Krippe? Von Maria, Josef und dem Jesuskind über Engel, Hirten und den Weisen aus dem Morgenland: Ein Blick auf biblische Figuren und Tiere, die oft dazugestellt werden, aber gar nicht an die Krippe gehören.

Bremen (epd). Christen in der ganzen Welt feiern an Weihnachten die Geburt Jesu vor rund 2.000 Jahren. Was damals rund um die Krippe passiert ist, ist in der biblischen Weihnachtsgeschichte nachzulesen. Im Mittelpunkt steht die biblische Weihnachtsgeschichte, wie sie der Evangelist Lukas überliefert hat. Er erzählt, wie Maria in einem Stall in Bethlehem ihren Sohn Jesus zur Welt bringt. Das Matthäus-Evangelium überliefert, dass Weise oder Sterndeuter aus dem Morgenland zur Krippe kamen, um Jesus anzubeten. Aber wer genau steht da eigentlich an der Krippe?

Maria: Maria natürlich. Die Mutter Jesu ist mit Josef verlobt. Zu ihr kommt der Engel Gabriel und kündigt ihr an: «Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Jesus geben.» Da Maria noch Jungfrau ist, entgegnet sie dem Engel: «Wie soll das zugehen, da ich noch von keinem Mann weiß?» Maria wird, so erklärt es der Engel, durch den Heiligen Geist schwanger werden und ein göttliches Kind zur Welt bringen.

Josef: Marias Verlobter ist Zimmermann, und er hat zunächst seine Zweifel, als Maria schwanger wird. «Er war fromm und wollte sie nicht in Schande bringen, gedachte aber, sie heimlich zu verlassen.» Auch Josef erscheint im Traum ein Engel: «Fürchte dich nicht, Maria, deine Frau, zu dir zu nehmen; denn was sie empfangen hat, das ist von dem Heiligen Geist.»

Jesuskind: Maria hat keine Wiege für ihr Baby, wie wir sie heute kennen. Jesus kommt in einem armseligen Stall zur Welt: «Und sie (Maria) gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.» Der Name Jesus bedeutet «Gott rettet».

Stall, Ochs und Esel: Der römische Kaiser Augustus befiehlt eine Volkszählung. Jeder Bewohner des römischen Weltreichs muss dafür in seinen Heimatort ziehen. Im kleinen Bethlehem, einst Geburtsort des legendären Königs David, sind alle Herbergen restlos überfüllt. Maria und Josef, die aus Nazareth kommen, können nur noch in einem Stall übernachten.

Tiere kommen in der Weihnachtsgeschichte eigentlich nicht vor. Nur die Schafe der Hirten werden erwähnt, aber weder der Esel, der Maria als Reittier gedient haben soll, noch der Ochse im Stall. Die Weihnachtskrippen wurden nachträglich mit «Ochs und Esel» ausgeschmückt. Vermutlich gehen diese Figuren auf einen Vers des Propheten Jesaja zurück: «Der Ochse kennt seinen Besitzer und der Esel die Krippe des Herrn.»

Weihnachtsstern: Über dem Stall steht ein hell leuchtender Stern, der heute teils als Komet oder besondere Stellung zweier Planeten gedeutet wird. Der Stern von Bethlehem zeigt den Weisen aus dem Morgenland, bekannter als «Heilige drei Könige», den Weg zum Geburtsort Jesu.

Schafe und Hirten: Sie erfahren als Erste von der Geburt Jesu im armseligen Stall. «Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen», hören sie in dunkler Nacht auf dem Feld. Die erste Weihnachtsbotschaft gilt den Ärmsten der Armen: Hirten waren zur Zeit Jesu obdachlos und verachtet.

Engel: In der biblischen Weihnachtsgeschichte kommen die Gottesboten an einigen Stellen vor. Den Hirten auf dem Feld verkündet ein Engel die frohe Botschaft von der Geburt des Retters im Stall. «Euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.» Der Chor der Engel singt: «Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden.»

Heilige Drei Könige: Sie werden so genannt, weil sie dem Jesuskind wertvolle Schätze schenken: Gold, Weihrauch und Myrrhe. Bekannt sind sie als Kaspar, Melchior und Balthasar: Weise aus dem Morgenland, modern gesprochen Astrologen (Sternendeuter), vermutlich Priester aus dem heutigen Iran/Irak. Sie sind dem Stern bis zum Geburtsort gefolgt.